Wie man an meinem Pseudonym unschwer erkennen kann, gehört Brian DePalma zu meinem absoluten Lieblingsregisseuren und vielleicht bin ich bei der Rezension von dessen Filmen leicht voreingenommen. Bei keinem anderen Film von ihm kann ich jedoch besser verstehen, wenn (vor allem Zuschauer jüngeren Alters) diesen doch leicht seltsam, wenn nicht gar schlecht finden, als bei "Body Double". Denn daß dieser Film nicht im 21. Jahrhundert, sondern in den 80er-Jahren gedreht wurde, merkt man überdeutlich.
Wie bei den meisten Filmen aus dieser Schaffensperiode des Regisseurs wird auch hier wieder dem Altmeister Alfred Hitchcock gehuldigt, wobei diesmal "Das Fenster zum Hof" eindeutig das Vorbild war. Diesmal geschieht dies aber deutlich ironischer und witziger als bei "Obsession" oder "Blow Out".
Zur Story haben die werten Vor-Rezensenten ja schon genug geschrieben, aber was mich wundert ist, daß niemand die Stelle des Films erwähnt hat, bei der ich beim ersten Sehen völlig aus dem Häuschen vor Begeisterung war: Gegen Ende hat die Band "Frankie goes do Hollywood" nämlich einen höchst amüsanten Kurzauftritt mit dem Song "Relax".
Allen, die wie ich in den 80er-Jahren groß geworden sind und auf Thriller im Hitchcock-Stil stehen, dürfte dieses kleine Meisterwerk viel Spaß machen.
P.S. Ich kann nicht verstehen, daß die alten DePalma-Filme sich öfter den Vorwurf gefallen lassen müssen, sie würden nur bei Alfred Hitchcock klauen und die Story sei unglaubwürdig, ein Regisseur wie Tarantino, der seine beste Phase lange hinter sich hat, dagegen für ebenso geklaute und dabei stinklangweilige ("Kill Bill 1") bis langweilige und schlechte ("Death Proof") Filme sondergleichen abgefeiert wird.