Brian de Palma hat mit diesem Film (mal wieder) ein kleines Meisterwerk abgeliefert. Auf praktisch allen Ebenen ist nichts und niemand so wie es scheint, lediglich der Hauptdarsteller (aus dessen Sicht fast der gesamte Film erzählt wird) ist für den Zuschauer durchschaubar. Aber auch er spielt seinen Mitmenschen etwas vor. Das tut aber jeder in diesem Film: die äußerlich cool und selbstbewußt wirkende Nachbarin sehnt sich nach Liebe und Zärtlichkeit, wird aber von ihrem Mann geschlagen und vom Liebhaber versetzt, die abgeklärte Pornodarstellerin läßt sich mit einem Kompliment über ihr süßes Lächeln um den Finger wickeln, der verständnisvolle Regisseur besorgt sich hinterrücks einen neuen Hauptdarsteller usw. Inhaltlich stark von Hitchcocks "Vertigo" inspiriert, spielt de Palma mit den Sehgewohnheiten und der Erwartungshaltung des Publikums. Leider verhalten sich die Figuren in einigen Situationen total unrealistisch und unlogisch, was die Freude über dieses ansonsten perfekte Stück Manipulation etwas trübt.
In kleinen Nebenrollen sieht man Barbara Crampton (Re-Animator) und Slavitza Jovan (Gozer in Ghostbusters).