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Die titelgebende Dragon Family wird von Yung Ling [ O Chun Hung ] als Oberhaupt geleitet, der auch gleichzeitig die Führung der vier grossen Familien hat, eine Gemeinschaft der Triaden. Als man sich über die Ablehnung von lukrativem Drogenhandel streitet, bricht White Wolf [ Ku Feng ] aus der Reihe aus und setzt den spielsüchtigen Yip [ Ken Tong ], einen der Söhne von Yung Ling, unter Druck. Als sein Vater das klären will, kommt es zu seinem Tode und einem weiteren Massaker, dass nur sein Sohn Wah [ Andy Lau ] und dessen Mutter überlebt. Die sich im Ausland befindenden weiteren Söhne Allan [ Alan Tam ] und Chung [ Max Mok ] kehren aus Taiwan bzw. England zurück, um sich gemeinsam zu rächen.

Das ist nur ein Abriss der Handlung; trifft es zwar in Kürze, aber zeigt auf keinen Fall die Personenvielfalt und die reine Komplexität der Geschichte an. Auf beiden Seite existiert ein wahrer Haufen an Figuren, allein bei den Bad Guys wird dreimal die Führung ausgewechselt; aufgrund des durchweg bekannten All Star Casts tritt allerdings keine Verwirrung auf.

Regisseur Lau schuf hiermit einen wirklich erfreulichen Actionflick aus der guten alten Zeit, der fast wie ein stark verkürztes Epos wirkt und genausoviel Aufbau wie Abschluss der Geschichte beinhaltet, jeweils knapp nur 40min. Aus dem Grund ist der Film auch schneller vorbei als gedacht, und die Zeit vergeht wie im Fluge, hatte man lange nicht mehr.
Der Prolog selber ist durchaus gelungen, die Vielzahl von Personen wird übersichtlich untergebracht; eine genauere Charakterisierung in der kurzen Zeit natürlich nicht möglich. Dies ist aber auch nicht weiter störend, die vorgestellte Hälfte an Figuren scheidet sowieso in der Mitte aus, dann werden die bekanntesten Gesichter Lau, Tam und Mok wieder zurückgeholt. Das Wiedersehen der drei Überbleibsel ist dafür sehr zufällig, generell werden die logischten Sachen etwas nachlässiger und eben nicht ganz nachvollziehbar behandelt.
Das gilt speziell für den Auslöser des Showdowns, die kranke Mutter wird in ihrem Versteck auf einem Boot in Brand gesetzt, und schafft es irgendwie trotzdem nicht, sich den halben Meter ins rettende Wasser zu begeben; da wird fast noch mehr Unverständnis beim Zuschauer als Hass bei ihren Söhnen entfacht.

Von der Atmosphäre her und der Handhabung der Story schreit der Film geradezu nach Heroic Bloodshed, allein die Familienbande ist prädestiniert dafür. Genau bei diesem Gedanken bricht dann auch die erste Actionsequenz aus, als Shootout während der Beerdigung, der in sehr schneller Manier überraschend viele Personen hinwegrafft. Dabei wird auch offensichtlich Anlehnungen an die berühmte Treppensequenz aus DePalma's The Untouchables [ respektive, aber unwahrscheinlicher Eisenstein's Panzerkreuzer Potemkin ] betrieben, nur der Kinderwagen durch einen Rollstuhl ersetzt.
Weitere kleinere Geplänkel später steigt auch schon das Finale, wobei hierbei angesichts der fehlenden Fähigkeiten der Darsteller neben ausreichend blutigem Geballer auch erstaunlich viel Martial Arts mit eingesetzt wird: Soweit ganz knackig gehandhabt; auch schön zu sehen, dass die Leute augenscheinlich ihre eigenen Stunts betreiben.

Kurzes Wort zu den Darstellern: Natürlich fällt Alan Tam hierbei auf und auch heraus; erstens ist es so gar nicht sein Genre und zweitens sieht man auch die ganze Zeit, warum nicht.
Viel besser hätte beispielsweise ein Simon Yam gepasst, vor allem da Tam hierbei einen kaltblütigen Killer spielt und so rein gar nicht als dergleichen wirkt, schon allein das Aussehen stimmt nicht.
Als einzige Abwechslung gegenüber der ansonsten sehr stereotypen Besetzung passt es allerdings schon wieder.

Gefiel.

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