Review

Rick (Scott Glenn), ein abgehalfterter Boxer aus den Staaten, wird von einem japanischen Geschäftsmann beauftragt, ein Samuraischwert in Tokio einzuschmuggeln. Kurz nach der Landung wird Rick auch schon Opfer eines Übergriffs und findet sich zwischen den Fronten zweier rivalisierender Brüder wieder, die beide Anrecht auf das 500 Jahre alte Schwert erheben. Rick schlägt sich auf die Seite des Kung-Fu-Meisters und nimmt bei ihm Unterricht…

WENN ER IN DIE HÖLLE WILL, LAß IHN GEHEN – das klingt nach irgendeinem billigen Spaghetti-Western, einem DJANGO-Abklatsch oder schlimmer. Doch hinter dem Film von John Frankenhooker..., äh, -heimer (RONIN, REINDEER GAMES) verbirgt sich ein Clash aus Ami- und asiatischer Kultur, wie wir ihn aus KARATE TIGER, KARATE KID oder BLOODSPORT kennen. US-Dummbatz trifft auf fernöstliche Lebensweisen und Wertvorstellungen, kommt erst gar nicht klar, was für reichlich Situationskomik sorgt, passt sich dann aber den Gepflogenheiten an und mutiert selbst zum Karate-Champ. Tausendmal gesehen, immer wieder geil. In der Rolle des westlichen Proleten hier Scott Glenn (den ich immer mit David Carradine verwechsle), bekannt aus DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER, JAGD AUF ROTER OKTOBER und SUCKER PUNCH. Rein kampfsporttechnisch ist er kein Van Damme, hat aber auch ein paar brauchbare Moves auf dem Kasten. Zum Einsatz kommen Katanas, Wurfsterne, reichlich Handkantenaction, aber auch Ballermänner. Rick muss im Zuge seiner Japanisierung lebende Hummer und Sardellen verspeisen, fällt Bambusstauden mit dem Schwert und wird für fünf Tage in einem Loch im Erdboden verscharrt, sodass nur der Kopf heraus ragt. Die Story weiß zu unterhalten. Besonders der Showdown, in dem Rick und sein Sensei (Weltstar Toshiro Mifune, bekannt aus den großen Kurosawa-Filmen SIEBEN SAMURAI, RASHOMON und SCHLOSS IM SPINNWEBWALD) das Haus ihres Yakuzaboss-Rivalen stürmen, macht noch mal ordentlich Laune. Rick mit MG, der Sensei mit Katana – das wirkt wie SCARFACE im Kimono. Kunstblut und Schaufensterpuppenköpfe kommen dabei auch zum Einsatz.

Action: (+)(+)(+)(-)(-)
Japaner im Bademantel: (+)(+)(+)(+)(-)
Scott Glenns Dackelfrisur: (+)(+)(+)(+)(+)

Fazit:
Karate-Version von LOST IN TRANSLATION. Ami lost in Tokio - bleibt nichts anderes übrig als Karate zu lernen und Bösewichte flach zu legen.
Ein 80er-Jahre-Karateflick, der eine Entdeckung wert ist.

Details
Ähnliche Filme