Review

Die 80er (und vielleicht noch zwei oder drei Jahre davor und danach) waren unzweifelhaft das „Golden Age“ des Actionfilms, dass uns u.a. Klassiker wie Rambo, Stirb langsam, Indiana Jones und Alien bescherte. Davon ab, dass diese Filme nicht zuletzt ihren hohen Bekanntheitsgrad aufgrund der nachfolgenden Sequels (die jedoch oftmals die Qualität des Erstlings nicht halten konnten) erreicht haben, haben wir es hier mit einem weiteren, m.E. fantastischen Actioner zu tun, der leider nie die ihm gebührende Aufmerksamkeit erreichen konnte. Dies spiegelt sich auch darin wieder, dass offensichtlich bis heute weltweit noch niemand diesen Film auf DVD herausgebracht hat (zumindest offiziell nicht, es soll da lt. OFD aber ein Bootleg geben...).  John Frankenheimer steigt in seinem „The Challenge“ auch gleich voll ein - nämlich mit einem Vorspann, der auch heute noch, 24 Jahre nach Entstehen des Films, zu Beeindrucken weiß. Zur Handlung: Ein abgewrackter Boxer, Rick, nimmt den Auftrag an, ein Samuraischwert nach Japan zu bringen. Dort gerät er in einen jahrzehntelangen Bruderzwist um eben dieses Schwert (bzw. eigentlich um zwei Schwerter), lernt japanische Traditionen kennen und verstehen und wird, nach einer langen Zeit des Leidens, der Erniedrigung und der Entbehrung, selbst zum Samurai. Und am Ende des Films platzierte Frankenheimer einen Showdown, der so ziemlich alles an Waffen aufbietet, was man sich vorstellen kann - und im Actionkino der 80er seinesgleichen sucht.  Der Film ist mit den drei Hauptdarstellern glänzend besetzt: Scott Glenn mit Ramones-Helm als Frisur (unglaublich...), Atsuo Nakamura ist überzeugend wie immer und Toshiro Mifune ist eh über jeden Zweifel erhaben.  Der von Nakamura gespielte Hideo verkörpert unzweifelhaft das Böse in diesem Film, ist in seinem Handeln skrupellos und letztendlich zu allem bereit, um sein Ziel, die Schwerter in seinem Besitz zu vereinen, zu erreichen. Doch auch Mifunes Charakter, dem Bruder Yoshida, ist letztendlich jedes Mittel recht, das Schwert zu behalten bzw. zurückzuerhalten und den Bruder zu vernichten. Sogar das Leben seiner Tochter...  Auch wenn es für einen Europäer oder Amerikaner wahrscheinlich schwer nachzuvollziehen ist, dass man sein Leben und das seiner Angehörigen für Traditionen einsetzt, gelingt es Frankenheimer doch, hier Akzente zu setzen und zumindest zum Nachdenken anzuregen (was ja für einen Actionfilm dann doch schon sehr viel ist...).  Laut OFD ist die deutsche VHS-Cassette von CBS-Fox in so ziemlich allen Gewaltspitzen geschnitten. Trotzdem: Wer jetzt denkt, dass der Film gänzlich unblutig daherkommt, liegt völlig falsch. Und beim Tod des Hideo dürfte wohl jeder noch so hartgesottene Gorehound lange Zähne kriegen – einfach klasse!  Solange sich noch kein Anbieter erbarmt, diesen Film endlich mal uncut auf DVD zu bringen, lautet meine Empfehlung: Besorgt Euch die Cassette, der Film gehört in jede 80s-Sammlung.   Und auch wenn es jetzt langweilig wird: Punktemäßig schließe ich mich meinen beiden schreibenden Kollegen (bisher gibt es nur diese zwei Reviews...) an:  8/10 Punkte.

Und nochmals die Bitte an die Industrie: Ihr veröffentlicht soviel Müll - macht mal was Gescheites und bringt diese Perle uncut auf DVD...  

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