Vor diesem Film muss man leider eindringlich warnen. Die Grundidee einen Menschen, auf dem Mond einzig und allein durch die Kommunikation mit einem Sprachcomputer, in gewisser Weise zu sozialisieren mag recht interessant sein. Auch die zweifellos philosophisch anmutenden Szenen, regen die grauen Zellen zum nachdenken an.
Aber was genau ist schief gelaufen?
Ganz einfach.
Im Großen und Ganzen ist dieser Film deutlich zu unspektakulär.
Ich habe viel vom gelobten Geheimtipp ,,Moon'' zu Ohren bekommen, doch kann ich die Euphorie, in keinster Weise nachvollziehen. Ich hatte einen wirklich ansprechenden, vielschichtigen und intelligenten Sci-Fi-Film erwartet, der mit den Überlegungen des Zuschauers spielt und auch auf mehr anspielt als auf blanke menschliche Moral. Doch letztlich musste ich feststellen, dass sich nach dem Aufflackern des Abspanns große Ernüchterung in mir breit machte, da der Film für mich die Antithese einer Befriedigung darstellt.
In einer nicht genau definierten Zukunft, ist der Energiebedarf der Erde besonders groß. Natürliche Energieressourcen, welche die Erde aufbietet reichen nicht mehr aus. Dadurch muss der Energiebedarf der Erde hauptsächlich mit der Ressource Helium-3 gedeckt werden, welche auf dem Mond heimisch ist. Und genau aus diesem Grund ist der vereinsamte Sam Bell (Sam Rockwell) als einziger Astronaut auf den hellen Planeten entsandt worden. Sein einziger Freund dort oben, ist ein intelligenter Sprachcomputer names GERTY, welcher unserem Protagonisten mit Rat und Tat zur Seite steht. Übrigens mit der sympathischen Stimme von Kevin Spacey ausgestattet (Deutscher Synchronsprecher und US-amerikanische Originalstimme). Nach 3 Jahren völliger Abstinenz von der Erde, lässt sein psychischer Zustand zu wünschen übrig. Als eben dieser Zustand und seine Selbstüberschätzung dazu führen, dass er einen schweren Unfall fabriziert, macht er eine schauderhafte und zugleich vewirrende Entdeckung, welche sein Weltbild grundlegend verändern werden...
Ich möchte nicht sagen,,Moon'' sei ein absolut schlechter Film. Er hat besonders was die Atmosphäre angeht und die eindringliche Darstellung durch Herrn Rockwell, durchaus seine Stärken. Auch die verblüffenden Mondsequenzen und das Set überhaupt wissen durchaus zu gefallen. Vorallem im Kontrast zu dem verhältnismäßig winzigen Budget von gerade einmal 5 Mio. US -Dollar sind die Aufnahmen eine Wucht. Doch all das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Story und deren Wendungen nicht über die volle Distanz bei Laune halten. Mit den voranschreitenden Minuten machte sich in mir teilweise gähnende Langeweile breit, denn es fehlt etwas subtiles, etwas pfiffiges, etwas mysteriöses um den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Doch leider geschieht zur Überraschung und zum Ärger des Zuschauers leider nicht mehr viel. Bis auf die Wendung, die eben jene philosophische Frage in den Raum wirft, um die es letztendlich im Film geht.
Doch leider wird auch eine wichtige Frage des Films letzendlich nicht abschließend geklärt. Nämlich wie jene gegenwärtige menschliche Zivilisation aussieht, die es riskiert einen Menschen in eine derartige Situation hineingeraten zu lassen. Wohl fern liegt, der Gedanke heute nicht mehr. In einer Zeit in der Skrupel immer mehr ausgeblendet werden, zeigt der Film eine erschreckende Realitätsnähe auf, die diesen Film interessant und progressiv machen. Besonders für jene unter uns, die nicht mehr als nur eine reine Sci-Fi Doku erwarten und die hinter jedem ach so kleinen Kinkerlitzchen eine moralische Nachricht entdecken, um ihren Intellekt bestätigt sehen zu wollen. Alle anderen möchte ich eindringlichst warnen... Hände weg oder sich vorher klar machen, was einem hierbei erwartet.