Der Film wurde auf dem 2009er Fantasy Filmfest in Frankfurt gesehen.
Inhalt:
In naher Zukunft - die Energieprobleme der Menschheit sind gelöst, seit entdeckt wurde, dass auf der Rückseite des Mondes rück- und schadstofffrei zu nutzendes Helium-3 abgebaut werden kann. Sam Bell sitzt alleine in einer Mondbasis, beaufsichtigt die automatisch betriebenen Abbau-Bagger und schickt gelegentlich Container voller Helium-3 auf die Erde. Einziger Gefährte während seiner dreijährigen Dienstzeit ist das Computersystem GERTY. Nun ist Sams Vertragslaufzeit beinahe beendet - er freut sich darauf, seine Frau Tess wiederzusehen und endlich seine nach seinem Aufbruch zum Mond geborene Tochter Eve in die Arme nehmen zu können. Aber bekanntlich ist der Teufel ein im Detail sitzendes Eichhörnchen - zwei Wochen, bevor sein Heimflug ansteht, baut Sam, der schon langsam unter Einsamkeitskoller leidet und halluziniert, mit seinem Mond-Rover einen schweren Unfall.................mehr soll hier aus Spoilergründen nicht verraten werden.
Bewertung:
Was waren wir gespannt was Duncan Jones (=Sohn von David Bowie !) hier abliefert.....
VORWEG: Es ist ein sehr guter Science Fiction der ohne Aliens, übertriebene Effekte oder kriegerisches Szenario auskommt was ja schon selten ist in den letzten Jahren. Es knüpft damit positiv an "Lautlos im Weltall" oder auch "Solaris (1972)" und irgendwie auch an "Sphere" an, den viele gar nicht so gut finden, aber ich schon.
Die ganze Ausstattung und ruhigen Bewegungen von Mensch und Maschine sind eine eindeutige Hommage an Kubricks "2001" wiederrum, der sprechende Computer GERTY ist natürlich sehr stark an HAL 9000 aus "2001" angelehnt. Wobei er schon seine Eigenheiten hat, aber das würde hier zuviel verraten. Wer auch nur mit der geringsten Erwartung an physischer Aktion an den Film rangeht der wird nicht nur enttäuscht sondern den Film auch ggfs. langweilig finden. Das ist er aber bei weitem nicht.
Der Film erzählt seine Geschichte sehr ruhig, diese ist schon etwas verstrickt und man muss mehrmals während und nach dem Film sich immer wieder die Chronologie der Ereignisse aufrufen und das Script mehr und mehr verstehen. Bei mir hat der Film im Nachhinein noch deutlich im Vergleich zum spontanen Eindruck gewonnen. Allerdings auch einige Schwächen, so überrascht der Plot nicht gerade wirklich mit einem signifikanten Story-Twist. Es gibt auch die eine oder andere logische Schwäche die hier nicht verraten werden kann ohne zu viel zu sagen und es fehlt auch eine spezielle charakterliche Vertiefung die ggfs. notwenig gewesen wäre. Deswegen kann hier keine Höchstnote vergeben werden.
Sam Rockwell macht seine schauspielerische Arbeit glänzend da er in jeder Beziehung der Protagonist des Films ist. Dies umso mehr da es nur einen live agierenden Menschen im Rahmen der Handlung gibt. Sämtliche Actorarbeit lasted auf ihm und er versteht es sehr gut in sämtliche notwendigen Emotionen zu schlüpfen.
Den Film im Rahmen des Festivals gesehen zu haben ist umso besser da er nicht in die deutschen Kinos kommen soll. Aus den o.g. Gründen vergebe ich eine 8/10 Punkten, eigentlich vom cineastischen Erlebnis her eine 7/10, aber aufgrund der Mutes diesen Film genauso souverän abzuliefern, des begrenzten Budgets und das was draus gemacht wurde und der guten Regie und Schauspielerleistung lege ich noch einen drauf. Also absolut sehenswert für jeden wie auch immer gearteten SF Fan auf jeden Fall.