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Nirgendwo in Afrika (2001)
Die jüdische Familie Redlich emigriert 1938 nach Kenia, wo der Anwalt Walter Redlich (Merab Ninidze) als Verwalter auf einer Farm arbeitet. Während Ehefrau Jettel (Juliane Köhler), Tochter aus gutbürgerlichem Hause, sich nur schwer an das neue Leben gewöhnt, blüht ihre einst schüchterne Tochter Regina (Lea Kurka / Karoline Eckertz) förmlich auf. Sie lernt die Sprache und Gebräuche und findet im einheimischen Koch Owuor (Sidede Onyulo) einen guten Freund. Doch der Verlust von Heimat und Verwandten und die Sprachlosigkeit darüber bedroht die Ehe von Jettel und Walter, und sie finden nur ganz langsam wieder zueinander. Als der Krieg endlich zu Ende ist, wird Walter eine Anstellung als Richter in Frankfurt angeboten. Aber nach all den Jahren, in denen sie das Leben in Kenia schätzen gelernt haben, ist es fraglich, ob Jettel und Regina ihn zurück nach Deutschland begleiten…

Regisseurin „Caroline Link“ präsentiert in ihren fünften Film, ein anspruchsvolles Drama, das sich sehen lassen kann. Die Geschichte entstand nach Vorlage des autobiografischen Romans von „Stefanie Zweig“. 2003 wurde der Film mit einem Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet und das zurecht, wer sagt, dass der „deutsche“ Film niemals an Hollywood ran kommen wird und Frauen in der Regiearbeit nichts taugen, der irrt hier gewaltig. „Nirgendwo in Afrika“ ist ein perfekt in Szene gesetztes Drama mit viel Gewühl, malerischer Landschaft, einem passenden Score und authentischem Schauspiel. Volle Punktzahl für das Script und die Regiearbeit!

Die Story erzählt die Geschichte eines jüdischen Paares, das aus Deutschland vor dem Krieg und den Nazis flüchtet. Ihre neue Heimat Afrika. Anderes Land andere Sitten und Gegebenheiten. Nasch anfänglichen Schwierigkeiten gewöhnt sich aber selbst die Frau des Hauses und freundet sich mit den Afrikanern und der einfachen Lebensart an… Natürlich bietet die Dramaturgie noch mehr. Eifersucht, Verlustangst, Liebe, Schmerz usw. sind große Elemente dieser wirklich tiefen Storyline, die ruhig erzählt wird und kontinuierlich den roten Faden hält.

Die Umsetzung: Gedreht wurde an original Schauplätzen mit einem Budget von 7 Millionen €. Die kreative wie technische Umsetzung ist gelungen. Der Schnitt ist fein abgestimmt, die Filter gut gewählt und die Kamera macht einen hervorragenden Job. Auch wenn der Film sehr ruhig erzählt wird, wird er trotz Überlänge nicht langweilig, er nimmt sich nur so viel Zeit wie er auch benötigt um die einzelnen Handlungsstränge zu erzählen. Als kleinen Kritikpunkt könnte man erwähnen, das es dem Film nicht geschadet hätte Überblendeffekte ins Nazi Deutschland visuell darzustellen bei erforderlichen Szenen, sodass das Auge und man selbst den Film noch intensiver und wirksamer aufnehmen hätte, können.

Schauspielerisch in der Hauptrolle „Juliane Köhler“ als „Jettel Redlich“ passte gut in die Rolle und machte einen guten Job. „Merab Ninidze“ als „Walter Redlich“ nicht ganz so bekannt, machte aber auch eine gute Figur. „Sidede Onyulo“ als „Owuor“ war klar der Sympathieträger. Der Cast hat insgesamt gepasst und spielte authentisch.

Subjektiv fand ich „Nirgendwo in Afrika“ sehr unterhaltsam und interessant. Bis auf das angesprochene kleine Manko, echt ein großer Film mit viel Gefühl und Anspruch. Auch der Score hat mir sehr gut gefallen und war passend gewählt.

Fazit:
„Nirgendwo in Afrika“ ist ein anspruchsvolles Drama, das durch seine Atmosphäre, gefühlsvolle Story und malerischen Landschaften überzeugen konnte. Kann man durchaus empfehlen.

Bewertung:
7,5 / 10 Punkte.

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