Deutsche Version von „Jenseits von Afrika“ – in schlechter - 18.07.2009
Deutsche Filme mag ich nicht. Afrika hingegen schon. Und damit ist alles gesagt. Aber von vorne...der Deutsche Film zeichnet sich entweder durch Kalauer und Klamauk aus, begründet in nicht totzukriegenden, vermeintlich lustigen Menschen wie Otto Waalkes und Konsorten. Auf der anderen Seite aber wohnt dem Deutschen Film ein gewisser Schwermut inne, bedeutungsschwanger sind Blicke, endlos die Dialoge, zerbrochene Seelen die Protagonisten. Warum das so ist? Ich weiß es nicht, und möglicherweise bin ich auch viel zu subjektiv. Dennoch habe ich wider besseren Wissens auch diesem Film, wie so vielen in letzter Zeit, eine Chance gegeben – und wurde natürlich enttäuscht. Aber was will man auch erwarten, angesichts eines solch schweren Szenarios wie der Judenverfolgung samt zweitem Weltkrieg?
Genau, sicher keine Komödie. Aber da ich auf eine gewisse Weise afrikaaffin geworden bin, war ich optimistisch, erwartete schöne Bilder eines wunderbaren Landes, in die sich die Handlung weich einbettet. Wir begleiten eine jüdische Kleinfamilie durch Kenia, beginnend im Jahr 1938. Walter ist schon vorzeitig aus Deutschland geflohen, seine Frau Jettel kommt samt Tochter nach. Man schlägt sich als Aufseher von Farmen durch, muß für kurze Zeit in ein Internierungslager, erschläft sich einen neuen Posten, sendet die Tochter in eine englische Schule, sitzt den Krieg gleichsam aus – und kehrt dann wieder nach Deutschland zurück, wo Walter bei Gericht um einen Posten ersucht hat. 140 Minuten nach der ersten Einstellung des Films fragt man sich unwillkürlich: und das war es jetzt? Wo sind die schönen Bilder? Wo die Spannung?
Aber da suchen wir besser bei „Jenseits von Afrika“, denn dort gibt es Liebe, Spannung und vor allem wunderbare Aufnahmen. Hier indes regiert der Trübsinn, die Figuren sind so problemdeutsch, wie es nur sein kann – aber was will man auch erwarten angesichts von Gesprächen wie…Sie: “Liebst Du mich?“ Er: „wenn Du mich läßt.“ Zudem krankt es wirklich an einer vernünftigen Story, da folgt man lieber der einzig sympathischen Figur des Films, dem Töchterlein, die sich der afrikanischen Kultur freimütig annähert. Aber schnell wird man mit gepflegter Langeweile auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, denn die Familie ist unsympathisch, Nebenfiguren wie der alleinstehende Jude überflüssig und der Film insgesamt deutlich zu lang, gar langatmig, dialoglastig statt bilderflutend – halt typisch deutsch…5/10.