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Und wieder mal ein Remake...19.08.2010

Es ist schon ein Kreuz mit dem modernen amerikanischen Kino. Seit Jahren, so scheint es, gibt es überhaupt nichts neues mehr. Man erschöpft sich im Fortsetzen bekannter Reihen, man zeigt Zeichentrick, und das alles wird, um noch ein paar Taler mehr zu verdienen, gerne auch in 3D dargeboten. Und um das alles noch miteinander zu verweben, gibt es auch noch die Remakes, die dann sogar noch mit Personen besetzt werden, die ähnliche Rollen bereits in anderen Filmen gespielt haben. Das ist alles sehr einfach, da verdient man sehr leicht gutes Geld, sowohl als Regisseur als auch in der Darsteller- oder Produzentenrolle. Leiden aber müssen andere...hier neben den armen innovativen Regisseuren, denen man kein Geld gibt ( des Risikos wegen )  insbesondere das Publikum, welches noch den ältesten Käse in neuem Gewand ertragen muß.

Hier nun haben wir einen echten Klassiker, den die meisten von den aktuellen Kinogängern wahrscheinlich gar nicht kennen, so alt ist die Vorlage schon. Ein wenig angehübscht, ein wenig aktualisiert, und zack! ist das Drehbuch fertig. Wir sehen hier den Ganoven Ryder, der mit drei Kollegen die U-Bahn Pelham 123 in seine Gewalt bringt, mit der Ermodrung von Geiseln zunächst nur droht und so später 10 Millionen einstreichen kann, indes er einen ganz anderen Plan verfolgt ( warum dieser funktioniert ist mir nicht klar...). Sein Gegenspieler ist der "Streckenwärter" Garber, der auch ein bißchen Dreck am Stecken hat, was aber völlig unerheblich ist. Am Ende stehen sich die zunächst nur über Funk miteinander in Verbindung stehenden Männer in Person gegenüber, und da Denzel Washington ein Gutmensch ist, ist auch klar, wie der Film ausgeht...er bringt die versprochene Milch nach Hause.

Tony Scott ist sicher keine schlechte Wahl auf dem Regiestuhl, aber seine Fähigkeiten als Actionregisseur darf er kaum ausspielen, denn das Geschehen konzentriert sich zumeist auf die U-Bahn-Zentrale und den im Tunnel stehenden Zug. Travolta gibt einfach seine typische Rolle aus Broken Arrow oder Password: Swordfisch, und den Rest erledigen die Kollegen Zufall und neumodische Kommunikationstechnik. Gerade im Mittelteil des Films dümpelt so alles vor sich hin, da hilft auch der verschwendete John Torturro nicht. Der Schluß ist dann hanebüchen...und allein den Konventionen des US-Kinos geschuldet. Schlecht ist der Film natürlich nicht, das Ensemble kann nicht schlecht sein, aber teils einfach langweilig, zudem unlogisch und mit wenig Action versehen. Ein netter Kriminalfilm, den man sich ansehen kann, aber den man auch gleich wieder vergessen wird...Auftragsarbeit...6/10.

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