Nach einem Vulkanausbruch wird vor der irischen Küste ein prähistorisches Monster eingefangen und zu Schauzwecken nach England befördert, doch bei dem Wesen handelt es sich um ein Jungtier und bald macht sich dessen Mutter auf nach London, um den Kleinen zu befreien.
Eugene Lourie drehte 1953 mit "Panik in New York" einen wegweisenden Klassiker des Monsterfilmes, doch angeblich war seine Tochter mit dem Tod des Dinosauriers am Ende des Films nicht einverstanden und so drehte Papa Lourie "Gorgo", bei dem das bzw. die Monster nicht ums Leben kommen.
Im Grunde genommen ist "Gorgo" eine Mischung aus bekannten Monsterfilmen wie "Panik in New York", "Godzilla" und "King Kong". So haben wir die geldgierigen Geschäftsmänner, die ohne Rücksicht auf eventuelle Gefahren ein Monster aus Profitgründen in die Zivilisation befördern, echsen- und saurierartige Monster und Städtezerstörung.
Neu bei "Gorgo" ist aber das Motiv des Muttertieres, welches sein Junges aus den Fängen der Menschen befreien will, was später häufig in anderen Monsterfilmen, z.B. "Gappa - Frankensteins fliegende Monster" aufgegriffen wurde und auch der Schauplatz des Monsterreigens ist neu, denn bis dato hatten riesige Ungeheuer in den Staaten oder Japan gewütet, aber Großbritannien blieb bisher verschont.
Und so lässt es sich Gorgo nicht nehmen, um nach dem kurzen Zertrampeln eines irischen Küstendorfes ordentlich in London zu wüten und nahezu alle berühmten Bauwerke und Sehenswürdigkeiten wie den Tower, Big Ben und Piccadilly zu zerstören.
Umgesetzt wurde das Ganze in bekannter Manier durch Modellbauten durch die ein Mann im Gummikostüm stapft und alles kurz und klein schlägt.
Das Monsterkostüm ist optisch an Godzilla angelehnt, doch Gorgo wirkt im Vergleich zur Japanechse behäbiger und unbeweglicher. Die mechanisch betriebenen Wackelohren, die rotleuchtenden Augen und das aufklappbare Maul kommen ebenfalls sehr unbeholfen daher. Zudem verfügt Gorgo nicht über besondere Fähigkeiten wie z.B. einen Feuerstrahl, sondern zerstört lediglich mit Schwanz, Fuß und Pranke. Umgesetzt sind die Zerstörungsorgien aber sehr ansehnlich, wobei sie auf Dauer gegen Ende doch etwas ermüdent sind. Für Abwechslung sorgen im Finale dann Gesteinsmassen, die auf die in Panik flüchtenden Menschen prasseln, was mit einfachen Überblendungen umgesetzt wurde.
Auch bei den Angriffsszenen des Militärs gegen das Monster hat man es sich einfach gemacht und größtenteils auf Archivmaterial von U-Boot- oder Kampfjetaufnahmen zurückgegriffen, welches in das Monstergeschehen hineingeschnitten wurde. Dies ist aber gut gelungen und nicht weiter störend.
Angenehm im Hintergrund bleiben bei "Gorgo" die menschlichen Figuren. Anfangs lernt man zwar die späteren Gorgoeinfänger und einen Jungen, der eine besondere Beziehung zu dem Gorgo-Kleintier aufbaut, etwas näher kennen, aber mit zunehmender Laufzeit treten die Figuren in den Hintergrund. Gut gefällt mir zudem, dass es keine weibliche Hauptperson (Mama-Gorgo mal ausgeschlossen) im Film gibt und so zu keiner Zeit die Gefahr einer unnötigen Liebesgeschichte besteht.
Zu der Musik ist zu sagen, dass sich diese aus toll komponierten Orchesterklängen zusammensetzt. Schade nur, dass sie nicht häufiger zum Einsatz kommt, denn bei den dramatischen Zerstörungsszenen macht sie sich eher rar.
Insgesamt ist "Gorgo" ein typischer Riesenmonsterfilm ohne große Überraschungen, doch allein schon um die Zerstörung Londons zu erleben, ist der Film einen Blick wert.