Review

*** SPOILERWARNUNG ***


Einige Jahre nach „Jason X“ (2001) machte man sich unter der Regie von Marcus Nispel an eine Art Neuanfang für die Freitag-Reihe. Wobei vieles an die klassischen Teile erinnert, wenn zuerst mal eine kurze Rückblende ins Jahr 1980 erfolgt und das Ende des ersten Films nachgestellt wird. Anschließend springt man in die Jetztzeit, in der eine Gruppe Camper am Crystal Lake herumstreunt. Sex und Drogen sind nicht weit, ebenso eine Lagerfeuergeschichte über Jason und sein Schicksal. Lange überlebt die Gruppe ihren Ausflug nicht und nach über zwanzig Minuten ist dann sogar mal der Filmtitel zu sehen.
Und dann? Fängt man einfach wieder mit einer neuen Gruppe an. Diese ist noch unsympathischer und natürlich auch auf den Weg an den See, weil da die Eltern von einem der Schnösel eine schnieke Hütte haben.

Und so ist die 2009er Version ein Mix aus diversen Inhalten der ersten paar Teile. Bekannte Elemente wie der Sack und später die Maske für den Machetenschwinger oder der Altar für Mutti werden hier in den Neubeginn integriert.
Was die feierwütige Clique angeht, so ist es quasi wie früher. Die Leute nerven oder sind bestenfalls egal und um eigentlich niemanden ist es hier schade. Denn früher oder später werden sie von Jason betreut, das ist nun mal Gesetz. Im Kern also alles genauso hohl wie in den klassischen Teilen, nur eben in eine moderne Optik verpackt und mit ein paar netten Effekten bestückt. Ein Splatterfest ist das trotzdem nicht, war die Reihe aber grundsätzlich auch nie. Zumindest nicht in der oft schon für‘s Kino zurechtgestutzten Fassung.

Mehr Härte hätte hier aber auch nicht mehr viel gerettet, dazu ist das Szenario zu sehr best-of aus den bekannten Vorfilmen. Bleibt die Frage, wer hier die Zielgruppe sein soll. Veteranen kennen die Chose und für Anfänger dürfte das Szenario zu beliebig wirken. Letztlich wärmt man hier nur schon zig mal Gegessenes auf, das ist weder witzig, noch gruselig, noch allzu blutig, noch spannend. Der käsige Charme manchen Vorgängers geht dem Ding auch ab, der hat manche dem Franchise immanente Schwäche wenigstens mal hier und da überdecken können.

Je später der Abend, desto wackeliger die Kamera, obendrauf kommt ein überzogenes Sounddesign. Und viele der Jumpscares, an denen der Film nicht arm ist, kündigen sich auch brav an. Jason ist eh überall, das Ganze hat nicht wirklich eine innere Logik und natürlich lässt man sich am Ende alles offen für eine Fortsetzung. Die bis heute nicht kam. Macht aber auch nichts. Noch mehr von dem hier braucht es nicht und solange den Machern nichts Besseres einfällt, als jahrzehntealte Checkboxen abzuhaken, kann die Maske sich erst mal weiter auf dem Grund des Sees ausruhen.

Details
Ähnliche Filme