In den Wäldern rund um den Crystal Lake haust der psychopathische Massenmörder Jason Vorhees in Einsiedler-Manier in einem verlassenen Ferien-Camp und verteidigt sein Territorium gegen alle Eindringlinge. Der junge Clay ist auf der Suche nach seiner auf einem Ausflug verschwundenen Schwester Whitney, die von Jason in den unterirdischen Tunneln des Lagers gefangen gehalten wird, weil sie ihn an seine verstorbene Mutter erinnert. Eine Gruppe von Teenies, die in einem in der Nähe des Sees gelegenen Haus eine Sause steigen lassen, geraten bald schon ebenfalls in das Visier des Killers... Michael Bay hat es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, mit seiner Klitsche Platinum Dunes wirklich JEDEN einigermaßen namhaften Horrorfilm zu remaken... nach "The Texas Chainsaw Massacre", "Amityville Horror" und "The Hitcher" nun eben auch "Freitag, der 13." (man achte auf korrekte Kommasetzung!). Wobei, im Grunde genommen ist es eine Irreführung, denn Marcus Nispels '09er-"Freitag" ist in Wahrheit kein Remake des Originals, sondern der ersten vier Teile zusammengenommen ('cause you can't make a Friday-movie without Jason, right?). Der erste Film wird flugs innerhalb von drei Minuten während der Anfangs-Credits abgehandelt, im Anschluss hangelt man sich an Motiven und Situationen entlang, die aus den ersten Fortsetzungen bekannt sein dürften und ein ständiges Déjà-vu-Gefühl hervorrufen (inklusive einer Hommage an Jasons Kartoffelsack-Phase aus Teil 2). Leider, leider hat man es nicht für nötig erachtet, die filmische Mythologie der alten Reihe zu überarbeiten, stattdessen wird der bereits bekannte Background nochmal abgespult... nur eben innerhalb eines einzigen Films und quasi im Zeitraffer. "Freitag der 13." ist allerdings von jeher eine Serie gewesen, die sich kaum groß einen Kopf um so etwas wie eine innere Logik von Film zu Film gemacht hat, nur dass dieser Umstand einem in den frühen 80er Jahren und dank entsprechender Abstände zwischen den Kinostarts der einzelnen Streifen längst nicht so störend aufgefallen ist. Im Grunde genommen ist der vorliegende Film innerhalb weniger Minuten bereits nicht mehr nachvollziehbar, wenn Jasons Mutter zu Beginn in kurzen Inserts offenbar den Unfall-Tod ihres Sohnes rächt... und dieser dann nach der obligatorischen Enthauptung (kein Spoiler, come on!) aus dem Wald gekrochen kommt! What?!? Mal abgesehen von der latent vorherrschenden Sinnlosigkeit der Slasherfilm-Plotte ist der Bay/Nispel-"Friday" aber auch ein echtes Ärgernis, weil er einem lediglich denselben alten Wein in neuen Schläuchen erneut andrehen will... nur eben noch eine Spur dünner und zynischer als anno dazumal. Der Zuschauer erhält immerhin Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, dass das ewig sexbesessene und zugedröhnte Teenager-Schlachtvieh, das seit jeher Streifen dieser Couleur bevölkert, in den letzten 30 Jahren nicht sympathischer geworden ist... eher das Gegenteil ist der Fall. Die völlig gelackte Inszenierung rubbelt dann auch noch die letzten Ecken und Kanten flach. Wenn Kevin Bacon im Original ein Pfeil durch den Hals gedrückt wird, dann war das ein ikonischer Moment der (Horror)Filmgeschichte. Wenn im neuen Freitag irgendein Asiate einen Schraubenzieher reingedreht bekommt, juckt das keine alte Sau. Kurzum, der '09er-"Freitag, der 13." ist der schlechteste Film der Reihe seit "Ein neuer Anfang". Und übrigens: die Titel-Einblendung kommt erst nach 22 Minuten (und 'ner Handvoll Leichen)... das muss irgendein Rekord sein...
3/10