Gleich vorweg, als Horrorfilm ist das Movie knapp über dem Durchschnitt und als Remake leider völlig überflüssig. Das Original war 1980 prägend für ein ganzes Genre und löste zusammen mit Halloween eine wahre Slasher-Welle aus, die Jugendschützer zu offensiven Schnitt-Orgien hinreißen ließ. Ob es sich hierbei um richtig verstandenen Jugendschutz oder um dreiste Erwachsenenbevormundung handelt, lasse ich mal dahingestellt. Wie ich gelesen habe, gibt es den vorliegenden Film auch in einer Sex- und Gewalt-verlängerten Version. Nun ja, ist eigentlich egal, da das Movie so oder so nicht über ein unterhaltsames Mittelmaß hinauskommt.
Optisch gibt es wenig zu bemängeln. Die ersten 20 Minuten sind auch vielversprechend und spannend inszeniert worden.
Dann kehrt gepflegte Gleichgültigkeit in das Machwerk ein. Die Charaktere sind Genre-bedingt Abziehbilder mit oberflächlichen und vorpubertären Witzen, die ich schon vor 30 Jahren nur teilweise humorig fand.
Hat sich die amerikanische Jugend seitdem nicht eine Spur verändert? Die Damen jedenfalls nicht. Hier ist man flugs bereit für ein schnelles Nümmerchen – mal mit und mal ohne Silikon. Die Jungs verhalten sich albern und notgeil wie immer. Normalerweise verkrafte ich sowas locker, doch von einem Remake eines Genre-prägenden Streifens erwarte ich im Jahre 2010 einfach eine Prise mehr Innovation und eine bessere Story als zu meinen Jugendzeiten. Pustekuchen!
So wird das wohlbekannte „Einer-nach-dem-anderen“-Rezept ausgepackt und lauwarm aufgetischt. Die Goreszenen gehen in Härte und Umsetzung okay für ein 18er-Rating. So segnen der „Quoten-Schwarze“, der „Quoten-Asiate“, die „Quoten-Silikone“ und das angeberische „Quoten-Arschloch“ heftig das Zeitliche.
Bitte keinen Splatter erwarten!
Die Freitag-Serie war nie ein splattriges Gemetzel. Der Film funktioniert in dieser banalen Oberflächlichkeit ausgezeichnet. Nur ein Vergleich zum optisch billigeren Original darf man nicht anstellen. So habe ich im Jahr 2010 eine Storyline aus dem Jahr 1980 verfolgt. Nur hat die Geschichte 1980 noch erfrischend gut funktioniert.
Remakes müssen das Original verehren und eine moderne Eigenständigkeit besitzen, die den Zuschauer an den Bildschirm nagelt. Dieses Remake hat diese Chance gründlich vertan. Als Horrorfilm betrachtet, ist mir das Filmchen dann doch noch unglaubliche 6 Punkte wert. Als Remake hingegen ist es ein Null-Bringer! Hieße der Film „Schlitzi, der Killer vom Kristallsee“ hätte ich mich prächtig amüsiert. So wurde ich nur angeregt, die Alt-Serie auszupacken und anzusehen.