Review

Habe mir dieses Remake stilecht am Freitag, dem 13. im Kino angeschaut - und es hat mir gefallen, ich wurde nicht enttäuscht. Der überlange Prolog ist ein klasse Gag. Dass Jason intelligenter und schneller als zuvor ist, empfinde ich als nette Variation. Dass er zuerst mit 'nem Sack/Tuch über der Birne rumläuft und die Enthauptung seiner Mutter vorkommt, hat mich gefreut und war eindeutig eine Verbeugung vor den alten Teilen. Die Teenies sind im Prinzip genau richtig für einen "Freitag". Sympathieträger gibt's in Form von Clay und einer Schwester. Dass der Großteil dümmliches bis unsympathisches Machetenfutter ist, war nie anders und gehört sich m. E. genau so. Ich bin heilfroh darüber, dass es keine problemquatsch-beladene Sozialstudie der Charaktere wurde - dann vielleicht besser "O.C. California" gucken.

So richtig schön oldschool ist dann auch der hohe Tittenanteil. "Sex & Violence" eben, so soll es sein. Die Darstellung der Morde geht völlig ok und verfügt stellenweise über echte Schocks, wenn Jason auch auffällig oft von hinten kommt - teilweise aber an der Grenze zur zu hektischen Wackelkamera, was mich an vielen aktuellen Filmen nervt.

Meine Kritikpunkte:

1. Das "Jason-Sample", dieses "ch-ch-ch-ma-ma-ma", wird zu selten eingesetzt. Bei einigen Szenen habe ich richtiggehend darauf gewartet und konnte nicht fassen, dass man bei ihnen auf dieses positiv zur Atmosphäre beitragende Stilelement verzichtet hat.

2. Die Lautstärke der Soundeffekte bei Schockmomenten und Action ist VIEL ZU LAUT. So eine billige Effekthascherei hat dieser Film nicht nötig. Anscheinend geht der Trend heutzutage aber allgemein zu dieser Art der Übertreibung...

3. Ich denke, dass der Film mit leichten Drehbuchänderungen als Fortsetzung durchgegangen wäre. Als Remake funktioniert er nur bedingt und wird sicherlich von vielen auch gar nicht so unbedingt als eines empfunden. Und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass jemand, der tatsächlich noch keinen anderen "Freitag" gesehen hat, mit diesem Remake allzu viel wird anfangen können. Ich glaube, für den Genuss dieses Remakes ist die Kenntnis des einen oder anderen Original-Freitags unabdingbar. Nispels Freitag-Remake hat m. E. einen Spagat zwischen der Orientierung/Anlehnung an Teil 1-4 und einer Neuinterpretation versucht. Das erkenne ich an und hat mich persönlich gefreut (Zombies "Halloween" im Hinterkopf habend). Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass wer die alten Teile gar nicht kennt oder mit ihnen nicht allzu viel anfangen kann, viele Szenen als überflüssig, halbgar oder störend empfindet und mit Tempo und Spannungsbogen unzufrieden sein wird. Insofern kann ich die eine oder andere durchwachsene Kritik gut nachvollziehen.

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