Review

Nach Michael Myers fällt nun auch die größte Slasherikone der Filmgeschichte der Geldgeilheit Michael Bays zum Opfer.

Von vornherein lege ich mich darauf fest, dass "Freitag der 13." in seiner Neufassung einfach nicht mehr als zwei Punkte Wert ist. Das Team Bay/Nispel hatte mit "The Texas Chainsaw Massacre" 2003 ja einen harten Horrorhit gelandet und damit einen der wichtigsten Horrorfilme überhaupt platt und MTV-Generationskonform erneut auf die Leinwand gebracht. Der Stil stimmte in diesem Fall jedoch noch mehr, denn die visuelle Härte zusammen mit einem ausgeprägtem Sadismus trafen das Vorbild künstlerisch zwar keinesfalls, auf der Ebene der Atmosphäre lag man aber nicht ganz daneben.

Bei "Freitag der 13." kopiert man diesen Stil nun 1:1, was schon ein erstes Zeichen der dominierenden Einfallslosigkeit ist.
Dagegen stehen nun aber 11 Filme, deren Grundform aber nicht in einer totalen Härte gegen seine Figuren stand. Wenn man sich an den herrlich trashigen "Jason X" als letzten eigentlichen Teil der Serie erinnert, dann sieht man einen vor Selbstironie und schrägem Humor strotzenden Film vor sich. Ob dieser dann wirklich witzig war sei dahingestellt.
Wenn man aber nun den berühmt-berüchtigten Mann mit der Hockeymaske in einer Art Remake ins Rennen an den Kassen schicken will, dann sollte man aber doch zentrale Eigenarten der Serie berücksichtigen. Das schafft der Film nicht in einer Sekunde seiner ca. 100 Minuten.

Zum einen liegt das an der immergleichen Produktionsweise Michael Bays, der in Nispel seinen willigen Erfüllungsgehilfen findet. Zum anderen am Drehbuch, das nun wirklich kein Highlight sein muss, um den Horrorfanerwartungen zu entsprechen. Dann aber die Plakativität die ich an diesen Filmen so schätze noch vehement mit konzentrierter Langeweile zu untergraben, dass muss man erstmal schaffen.

Daneben tauchen bekannte Gesichter aus dem TCM-Remake auf, so dass man das Gefühl hat, der Film ist schon vor Jahren parallel zu Bays TCM-Version so einfach nebenher mitgedreht worden. Mmh, je mehr ich darüber nachdenke, desto wahrscheinlicher scheint mir dies...

Das fällt auch bei der "Musik" auf, wenn man die Soundflächen mit den typischen Schockspitzen überhaupt noch so nennen kann. Wiedererkennungswert gleich 0. Melodien? Fehlanzeige.

So ist "Freitag der 13." nicht nur eine Enttäuschung ansich, sondern auch für Fans der nicht gerade anspruchsvollen Serie. Denn ob da nun Jason über den Bildschirm mordet oder ein unbekannter weiterer Serienkiller, ist vollkommen belanglos. Eine Maske allein reicht nicht aus, um den Kultfaktor aufzugreifen.

Alles falsch gemacht. Setzen. Sechs.

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