Der neue „Freitag, der 13.“ ist da – HURRAAAAA ! ! ! ! *Salto vor Freude*
…Und er ist wirklich gnadenlos schlecht – WÄHÄHÄ ! ! !*mir weinend die Kugel geb*
Aber sorry: konnte ja nix Gescheites bei rauskommen, wenn der Nispel Marc hinterm Steuer sitzt, welcher bereits das texanische Kettensägenmassaker ziemlich verunglimpft und zu einem ollen Teenie-Slasher degradiert hat. Den selben Stuss macht er nämlich auch mit der Übermutter des Stech- und Schlitzgenres „Freitag, der 13.“. …Aber Moment mal, „Freitag, der 13.“ war doch ohnehin schon ein tumber Teenie-Schlitzer, hohle Teenies war doch eigentlich sogar eines der unverzichtbaren Bausteine eines guten Killerfilms – werden jetzt einige denken, womit sie auch recht haben. Naja naja, trotzdem gibt es hier gravierende Unterschiede, welche, vor allem für Fans der Kult-Reihe, derbst negativ ins Gewicht fallen dürften.
Minuspunkt Nr. 1 – Die Opfer
Die sind nicht nur blöd wie Hulle (=> vollkommen okay, sind ja alle Teenies in Slasherstreifen zwangsweise), sie nerven, und das nicht nur in dem Maße, dass man ihnen einen möglichst grausigen Tod wünscht, sie nerven so sehr, dass man am liebsten sein 5€-Beck’s gegen die Kinoleinwand donnern möchte – argh!
Minuspunkt Nr. 2 – Die Kills bzw. Der Gore
Also bitte, so was gab’s doch echt schon in den 90ern. Hätten nicht ein paar mehr Köpfe rollen oder hätte nicht wenigstens ein bisschen mehr Kunstblut sprudeln können, hä!? Ich mein, da ist ja „Freddy Vs. Jason“ um Lichtjahre härter. …Na fein, hier und da wird’s schon brutal, so ein wenig zumindest. Genregefestigten Kuckern werden die meisten Kills zwar nur ein verächtliches Gähnen abringen, wer aber zum ersten Mal in seinem Leben einen Horrorfilm sieht, wird mit „Freitag, der 13. ('09)“ gewiss bestens bedient werden – narf!
Nr. 3 - Jason
…*fassungslos mit dem Kopf schüttel*… - Ne sorry, aber was sollte das denn bitte!? Jason Vorhees – Teenie-Killer No. 1, unser aller Lieblingsmongoloide und Witwenmacher, diese unsterbliche Killermaschine und Ausgeburt an Boshaftigkeit, aber auch Coolness – kommt hier so dermaßen zahnlos und stupide rüber, dass man echt meint, das Haus stürze gleich ein. Er sieht zwar aus wie der gute, alte Jason, aber irgendwie ist er es nicht.
H e y h a l l o ! ! ! Wir haben es hier zufällig mit dem coolsten Killer der gesamten Filmgeschichte zu tun!!! Das geht nicht, dass man den, nur um einen Horrorfilm mit einem guten Namen rausbringen zu können, ein paar junge Leute niedermachen lässt und dann ist der Streifen aus. Ich meine, der Mann hat doch so etwas wie eine Seele. Ein pechschwarze zwar, aber ist doch egal. Und eine kleine Huldigung für die gefühlten 500 Leute, die er in den Teilen 1 bis 10 abgemurkst hat, hätte auch nicht geschadet.
Aber Pustekuchen! Jason verkommt hier zu einem schemenhaften, gesichtslosen Einheitskiller ohne Witz und Raffinesse, ohne Herz und Seele. Da hätten die auch einen von den „Slipknot“-Burschen, „Silent Bob“ oder irgendeinen anderen stummen Maskenmann durchs Bild huschen lassen können, wäre dasselbe gewesen. Hier steht zwar „Freitag, der 13.“ drauf, aber es ist echt nicht „Freitag, der 13.“ drin.
By the Way: Was hat Jason eigentlich in einem Remake vom ersten Teil zu suchen…?
Die Handlung – saublöde junge Leute saufen, ficken, zicken nervig rum + Jason gewährt Gnadentod – könnte banaler nicht sein und fällt fast schon so ultra-nebensächlich aus wie in Teil 4. Auf sie möchte ich gar nicht näher eingehen.
Unterm Strich ist das, was hier geboten wird schon wahnsinnig enttäuschend, zumindest für Fans der Horrorreihe dürfte es das sein. Es gibt ein paar verschwindend unbedeutsame Anspielungen auf die alten Filme, z.B. Jason mit Jutesack und der Kopf der Mutter. Solcherlei Dingen wird aber fast kein Platz eingeräumt. Dafür gibt es einige Neuerung, die meiner Meinung nach volle Kanne in die Hose gegangen sind. Ich meine, was soll das: Wieso nimmt Jason plötzlich Geiseln!? – ARGH ! ! ! !
Im Grunde liegt der Hase, glaub ich, da begraben: In den alten „Freitag, der 13.“-Filmen war Jason der Coole, fast schon der "Gute", dem es jeder gegönnt hat, dass er diese brutalen Morde begeht. Ja, war es denn nicht fast so, dass Jason diese ganzen zum Kotzen doofen Kiddies stellvertretend für einen selbst niedergemetzelt hat!?
Hier ist dies nun anders: Jason ist der Böse, nicht mehr der Sympathieträger und der personifizierte Hass auf alles und jeden schon gleich zweimal nicht. Und damit macht dieser Streifen seinen größten Fehler.
„Oh wow, deine Titten sind hammergeil!“
Uh Mann, wie schade! Für mich schon jetzt die Enttäuschung des Jahres! Klar, die alten „Freitag, der 13.“-Filme waren jetzt auch alles keine cineastischen Überflieger, aber dafür hatten sie diesen ulkig-doofen Scharm, waren oftmals mit einem fetten Augenzwinkern versehen und versperrten sich jeglicher Perfektion. Und so etwas fehlt dem „Remake“ halt komplett.
Fazit:
Kurzweilig, seelenlos, keine Huldigung des Originals oder der Reihe, Mainstream-Massenware lediglich mit einer erkauften namhaften Slasherlegende im Schlepptau – für mich schon fast so etwas wie eine Mogelpackung!
Horror für die breite Masse, zum einmal drüber zappen und dann vergessen. Genau so nichts sagend wie das „Halloween“-Remake oder das von „The Hills Have Eyes“ oder „TCM“, aber „Freitag, der 13.“ ist mit Sicherheit die größte Enttäuschung von allen.