Nach "Texas Chainsaw Massacre, The Hills have Eyes, Halloween" und ettlichen japanischen Geisterfilmen, bekommt auch Jason Vorhees seine Aufpolierung. Doch als Remake kann man es eigentlich nicht bezeichnen, zumindest nicht vom Original, sondern eher von Teil zwei. Denn hier ist Jason schon selbst am Werk, wir bekommen ganz am Anfang nochmal gezeigt, was mit seiner Mutter passierte. "Freitag der 13." ist für mich ein Mitbegründer des Slasher. War es eigentlich John Carpenter mit seinem Klassiker "Halloween", der das Genre schmackhaft machte, so legte Regisseur Sean S. Cunningham im Jahre 1980 nochmal eine Schippe drauf. Cunningham fungiert hier übrigens als Produzent. Der typische Slasher ist einfach nicht totzukriegen und auch der Neuaufguss klammert sich an die Formel. Zum einen eine gute Nachricht, zum einen nicht. Denn selbst 29 Jahre später bleiben uns diese strunzdoofen Teenies nicht erspart. Besonders die Fünfergruppe aus dem Vorspann, die sich nicht nur mit ihren Mädels vergnügen wollen, sondern auch noch eine größere Menge Dope suchen, die irgendein Trottel in der Nähe von Camp Crystal Lake angebaut hat. Was mit der Kleingruppe passiert, brauche ich wohl nicht zu sagen, ausser einer Ausnahme, nur ist man ein wenig verdutzt, wieviel Zeit Regisseur Marcus Nispel (Texas Chainsaw Massacre) für den Vorspann vergeudet. Dann kommen wir zum eigentlichen Geschehen. Schon wieder eine Gruppe junger Erwachsener, darunter nicht nur der Quotenschwarze sondern auch ein Japaner, verbringen einige Tage in einem Ferienhaus. Dies liegt natürlich mitten im Wald, in der Nähe von "Camp Blood". Daneben haben wir noch Clay Miller (Jared Padalecki), der seine Schwester sucht. Schon kann die Schlachtplatte beginnen.
Wer schon die Sequels aus den 80er Jahren mochte wird sich bei "Freitag der 13." recht wohl fühlen. Man könnte jetzt noch anfangen über den Plot nach Schema F zu debatieren, doch wer sich dieses Remake ansieht ist nicht auf die Story aus. Das was man sich erhofft, bekommt man auch geboten. Die Charaktere sind flach wie Flundern, deren pubertäres Gefasel manchmal nervig, aber Jason lässt nicht lange auf sich warten. Auch mordet er wie in alten Zeiten, nicht nur mit der Machete. Mal ist es ein großer Nagel, der Jemandem in den Hals getrieben wird, Pfeil und Bogen und sogar Bärenfallen hat der Killer aufgestellt. Die Morde verlaufen recht blutig, aber nie ausartend, es gibt in der heutigen Zeit schon wesentlich Schlimmeres. In seltenen Fällen deutet Nispel den Mord nur an. Der Gorefan dürfte aber zufrieden sein, auch ist der Bodycount erfreulich hoch. Ein absolutes No Go ist die Wackelkamera in einige Sequenzen, mit Vorliebe natürlich bei den Morden. Das war schon in "Halloween" grausam und verwährt auch "Freitag der 13." eine höhere Wertung. Wie in Teil zwei von 1981, trägt Jason in der ersten Filmhälfte ein weisses Tuch um seinen Kopf, bevor er seine Hockeymaske findet. Ich hätte Kane Hodder gerne hinter der Maske gesehen, doch der bullige Derek Mears bekam die Rolle. Schon in "The Hills have Eyes" hatte er eine Rolle, ratet mal als was. Die gesamte Darstellerrige ist auf normalem Slasherniveau anzusiedeln, Totalausfälle gibt es nicht. Kommen wir noch zu den wirklich guten Seiten und das wäre erstens mal die Kulisse. Man bewegt sich hier an mehreren Orten. Dem großen Ferienhaus, Camp Crystal Lake und es gibt noch ein unterirdisches Tunnelsystem. Die Sets kommen doch recht bedrohlich daher, aber Hochspannung kann Nispel in keiner Szene erzeugen, dafür bleibt der Film zu vorhersehbar. Meisterlich ist der Score von Steve Jablonski.
Generell kann man zufrieden sein, über die nervigen Teenies muss man hinwegsehen, sie sind nun mal ein fester Bestandteil des Slashers. Ansonsten bleibt "Freitag der 13." immer vorhersehbar, aber unterhaltsam und mäßig spannend. Der Bodycount kann sich sehen lassen, nur diese Wackelkamera macht viel kaputt. Absolut keine Enttäuschung, aber man hätte auch mehr daraus machen können.