Mr "Remake" Nispel hat sich nun also auch an unser aller Jason Vorhees gemacht, um ihm neues Leben einzuhauchen. Nun gleich vorweg, er hat es geschafft, allerdings anders als erwartet.
Zeichneten sich bisherige Remakes aus dem Horrorgenre damit aus, dass sie einfach nur zehnfach brutaler und blutiger waren, als ihre Vorbilder, so geht Nisspel hier in Freitag der 13. einen neuen Weg. Der Gewaltlevel übersteigt die alten Filme nicht (unterschreitet sie aber auch nicht), sondern kopiert quasi eins zu eins die Story der ersten 3 Teile der 80er Jahre.
Die Anteile liegen somit bei etwa 5% aus Teil 1, 30% aus Teil 2 und 65% Teil 3. Den Film also als Remake des ersten Films zu sehen ist also völlig fehl am Platz.
Technisch gibt sich Nispel keine Blöße und zeigt solides Slasherkino mit einem recht ordentlichen Bodycount (irgendwo zwischen 8 und 12) , wenn ich mich recht erinnere. Da gabs zwar schon höhere Counts in der Reihe, aber sicher auch Niedrigere. Die GoreFX sind alle sehr solide, wenn mir auch bei mindestens 2 Morden die R-Rated-Schnitte recht deutlich auffielen.
Die Story ist genauso gut (schlecht) wie in den ursprünglichen Filmen und selbst die Dialoge der dümmlichen Teenies sind mindestens genauso dumm, nach heutigen Maßstäben sogar teilweise nervend wie damals auch schon.
Die Darsteller sind alle solide bis gut, nur leider leistet sich die Synchronisation an 2-3 Stellen einen Ausrutscher.
Was bringt Herr Nispel nun neu in die Reihe? Nun er stellt Jason menschlicher da, emotionaler und aggressiver. Er ist nicht mehr der ruhige, langsame Waldhillbilly, sondern er ist schnell, nicht ganz so dumm wie früher und er hat irgendwie mehr Seele.
Das Ganze klingt positiv, ist es auch größtenteils, nur leider verliert Jason hier durch einen ganz entscheidenen Teil der Reihe: die Coolness.
Jason Vorhees ist im neuen Teil nicht mehr der coole Anti-Held mit der Hockeymaske, sondern viel mehr ein gebrochenes Individuum, dass seine Aggression nicht kontrollieren kann.
Fazit:
Sicherlich ein Ansatz für die Weiterentwicklung der Serie. Die Rolle des Jason Vorhees scheint erwachsener zu werden, seine Opfer hingegen sind blöder als je zuvor. Guter Film, aber nicht der ganz große Wurf, dafür fehlt zuviel an der Hintergrundstory. Die Dialoge sind genauso grausam wie damals und leider leistet sich Nispel einige Längen. Wegen guter Effekte und interessanter neuer Ansätze bei der Hauptfigur Jason kommen wir dennoch auch unterhaltsame 7/10 Punkten