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"Endlich die ganze Wahrheit über Dämonen" prangert auf dem Cover der deutschen VHS-Kassette, doch der einzige Dämon hier trägt ein billiges Faschingskostüm mit rot leuchtenden Augen und zwei riesen Hörnern. Eine durchweg lächerliche Erscheinung, genauso wie der ganze Film. Donald G. Jackson (The Hunter, Roller Blade) und sein Komparse Jerry Younkins waren hier wohl selbst von einem Dämon besessen, denn solch ein Schrott kommt nicht von ungefähr.

Laval Blessing (Christmas Robbins) ist eine Art Hexenmeister, der nach Belieben einen gefährlichen Dämon rufen kann. Aber er ist auch Anführer einer Art Sekte, die sich mit der spirituellen Erweiterung des menschlichen Bewusstseins beschäftigt. Doch als Laval seine ganzen Mitglieder verliert, fasst er einen teuflischen Plan. Er schickt jenen Aussteigern den blutrünstigen Dämon auf den Hals, das erste Opfer ist die junge Pamela. Kommissar Tom Frazetta (Tom Hutton) beschäftigt sich mit diesem Mordfall, doch schnell folgen weitere Opfer. Aber Frazetta ist schnell auf der richtigen Fährte, hat aber nicht mit den dunklen Mächten gerechnet, die von Laval ausgehen.

Da haben Jackson und Younkins wohl ihr ganzes Taschengeld zusammengekratzt, um diesen billigen Horrorschrott vom Stapel zu lassen. Gerade mal auf 72 Minuten Laufzeit hat man "Fluch der Dämonen" gebracht und schon dafür musste man einige unnütze Szenen wie Kaugummi in die Länge ziehen. Zum Beispiel gibt es einen fast zehn minütigen Schwenk über die seltsame Party, oder sollte man sie besser Orgie nennen, die Laval in seinem Haus im Wald veanstaltet. Eigentlich will er damit Pamela nur ins Bett kriegen und auch die restlichen Mitglieder wollen lieber ausgelassen feiern, als irgendwelche langweiligen Rituale zu vollziehen. So steht Laval schnell allein da und beschwört seinen gruseligen Plüschdämon. Allein schon Laval gibt eine Witzfigur ab mit seinen langen hellen Haaren und Bierbauch, in seiner Freizeit trainiert er Kampfsport, oder übt Messerwerfen an einem Baum. So etwas wie richtige Charaktere gibt es hier gar nicht, einen Sympathieträger sucht man vergebens. Stattdessen massenhaft Dummköpfe mit hässlichen Frisuren und noch scheußlicheren Bärten. Hier sind wirklich nur Dilettanten, auch Gunnar "Leatherface" Hansen liefert eine unterirdische Vorstellung.

Aber den eigentliche Gipfel der Grausamkeiten erreicht man mit den unheimlich schlechten und auch oft unfreiwillig komischen Dialogen. Hier reiht sich auch Kommissar Frazetti ein, der sogar Witze über zwei zerstückelte Mädchen reißt. Oder bei der Befragung einer Zeugin schießt er dieser ein Gummi in den Rücken, als sie sich umdreht. Optisch hat "Fluch der Dämonen" auch keine Auffälligkeiten zu bieten, für die nächtlichen Aufnahmen scheint man sich sogar eine Nebelmaschine gemietet zu haben, Atmosphäre will aber in keiner Szene aufkommen. So hangelt man sich von Mord zu Mord, aber der Zuschauer weiß von Anfang an, dass Laval seine Finger im Spiel hat. So zwingt er ein Mädchen mit Hilfe des Dämons ihre beste Freundin zu überfahren, oder der Dämon legt selbst Hand an. Goremäßig gibt es gar nichts zu sehen, entweder es wird rechtzeitig abgeblendet, oder das Ganze spielt sich in völliger Dunkelheit ab. Doch außer diesen wenigen Morden passiert wirklich gar nichts, selbst diese amateurhafte Kneipenprügelei ist nicht wirklich unterhaltsam. So sind diese kurzen 72 Minuten eine einzige Durststrecke.

Viel schlechter geht es eben nicht mehr, eine richtige Story oder Charaktere existieren hier nicht, selbst auf Goreszenen müssen wir verzichten. Außer ein paar unspannenden Morden ist "Fluch der Dämonen" Langeweile und Blödsinn pur, den man echt in die Tonne kloppen kann.

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