Review

Der Bruder des Kaisers, Tuan Zhengchun, hat eine Affäre mit Quin Hongmion und betrügt damit seine eigentliche Gemahlin Shu Baifeng. Als Quin schwanger wird, will Tuan nichts mehr von ihr wissen. Zu allem Überfluss kommt auch nocht Quins Ehemann nach langmonatiger Abstinenz just in dem Moment nach Hause, als Quin und Tuan zusammen in der Kiste liegen. Quins Mann, Yellow Robe Man, fordert Tuan sogleich zum Kampf auf, hat jedoch keine Chance. Denn Tuan beherrscht die geheime "Yi Yang Finger"-Technik, mit deren Hilfe er Laserstrahlen mit seinem Finger bündeln und auf seine Gegner schleudern kann. Dabei verliert Yellow Robe Man seine Beine und schwört Rache. In 20 Jahren will er zurückkehren und es Tuan endgültig heimzahlen.

20 Jahre später: Tuan Zhengchun hat einen Sohn, Tuan Yu, der mittlerweile im Mannesalter ist. Tuan Yu lehnt es ab, Martial Arts zu lernen und sieht sich eher als Intellektuellen. Doch wie soll ein Mann Nachfolger des Kaisers werden - Tuan Yu ist sein Neffe, der Kaiser selbst hat keine Söhne -, der keinerlei Martial-Arts-Kenntnisse besitzt? Aufgrunddessen beschließt Tuan Yu sich auf ins Ungewisse zu machen, um herauszufinden, ob man in der großen rauen Welt auch ohne Kung-Fu-Fähigkeiten überleben kann. Auf seinem Weg trifft er auf die zauberhafte Ling-erh, die ihre Zeit mit Schlangen verbringt, aber auch eine hervorragende Kämpferin ist. Tuan Yu verspricht Ling-erh seine Freundschaft, diese ihm im Gegenzug, seine Martial-Arts-Fähigkeiten aufzupolieren. Doch Tuan Yu ist ein aussichtsloser Fall. Da das ganze Training nichts fruchtet und Tuan Yu sich als weinerliches Weichei entpuppt, sieht Ling-erh nur noch eine Chance: Tuan Yu muss die sagenumwobene rote Python finden und ihr Blut trinken. Auf diese Weise gelangt er zu Superkräften und ist unbezwingbar. Die beiden machen sich auf die Reise, geraten jedoch in die Hände von Banditen. Ling-erh wird gefangengenommen, erreicht jedoch, dass man Tuan Yu gehen lässt, der den Auftrag bekommt, Hilfe bei ihrer Schwester, der nicht minder schönen Mu Wanquing - ehrfurchtsvoll genannt: Xiang Yaocha - zu suchen. Mu Wanquing ist wiederum die Tochter, die aus Tuan Zhengchuns Affäre mit Quin Hongmion hervorging, also Tuans Halbschwester. Doch die beiden ahnen nichts davon. Tuan findet die rote Python, trinkt ihr Blut und erlangt Superkräfte. Mu Wanquing, deren Mutter ihr gesagt hat sie müsse ihr Gesicht verhüllen, da Männer nur Unglück brächten, fühlt sich der Heirat mit Tuan verpflichtet, da dieser sie gerettet und als erster Mann überhaupt ihr Antlitz erblickt hat, das sie bis dahin unter einem Schleier verwahrt hatte.

Stolz reitet der neugeboren Martial-Arts-Experte Tuan Yu mit seiner Verlobten in der Stadt seines Vaters ein. Als Mu Wanquing jedoch merkt, dass Tuan Yus Mutter Shu Baifeng heißt, ist die Kacke am Dampfen, nahm ihr ihre Mutter doch einst den Schwur ab, sie müsse Shu Baifeng töten, wenn sie jemals auf eine Person dieses Namens stieße. Außer sich vor Wut und Hass versucht sie Shu Baifeng zu töten, scheitert jedoch. Daraufhin offenbart ihr Tuan Zhengchun, dass er ihr richtiger Vater und Tuan Yu ihr Halbbruder ist.
Währenddessen ist jedoch auch der teuflische Yellow Robe Man wieder auf der Bildfläche aufgetaucht. Er und sein teuflischer Gehilfe Canglong - eine Gestalt mit Stahlschädel und Hummerscheren-Händen - versuchen die beiden Halbgeschwister in eine Falle zu locken, um sich an Tuan Zhengchun zu rächen...

Was wir hier an Obskuritäten in diesem Shaw-Brothers-Eastern von 1977 von Regisseur Pao Hsueh-Li geboten bekommen, spottet jeder Beschreibung. Die junge Ling-erh ist in der Lage glühende Schlangen zu verschießen, die sich in die Körper ihrer Opfer bohren, sich durch diese hindurchfressen oder gleich Junge legen, die unter der Haut ihrer Opfer Samba tanzen. Die "Yi Yang Finger"-Technik basiert darauf, Laserstrahlen zu bündeln, aufe eine Art und Weise als befände man sich in einem [i]Star Wars[/i]-Film. Canglong ist ein grottenhässlicher Hummer-Mann, der seinen Gegnern gerne die Scherenhände durch den Leib jagt. Die geheimnisvolle Mu Wanquing besitzt eine Waffe, die einem Knochen ähnelt, der rote Laserstrahlen verschießt, die als Messer im Leib ihrer Opfer landen. Der Oberbösewicht Yellow Robe Man besitzt seit dem Kampf mit Tuan Zhengchun keine Beine mehr und läuft auf Storchenstelzen herum, die er ausfahren oder einziehen kann; auch er ist in der Lage, verschiedene Laserstrahlen zu verschießen, zudem kann er fliegen und Feuer spucken. Die rote Python sieht auch genial aus, als sei ein riesiges Gummimonster aus der Muppet Show entsprungen. Die Banditen, die Ling-erh gefangennehmen, benutzen rote und gelbe Nebelbomben, die man aus einschlägigen Ninja-Trashern kennt.
Am genialsten ist aber der Showdown. Der Plan von Yellow Robe Man ist es, Tu Yuan an einen Gorilla zu verfüttern (!), damit dieser sein Blut aussaugt und die Superkräfte der roten Python für sich gewinnt. Und der Gorilla ist mal der Hammer - das ist SO offensichtlich ein Mensch im (trashig aussehenden) Affenkostüm, da könnte man kreischen. Doch Tu Yuan lässt nichts anbrennen. Er schluckt die neongrüne Kröte, die ihm Ling-erh gegeben hat und die er schon die ganze Zeit über mit sich rumträgt, und bekommt auf diese Weise noch größere Superkräfte - den "Red Dragon Soul"-Style. Nun kann er Wände emporklettern, Felsen zerschlagen und grün-rot-gebündelte Lasersalven verschießen. In einem die Hölle rockenden Endkampf kommt es zu einem kunterbunten Laserduell zwischen Gut und Böse, und nicht alle sollen dieses Gefecht überleben...

Zum Abschluss bleibt noch zu sagen, dass trotz des hohen Trashgehalts, der sich in meinem Review herauslesen lässt, der Film keineswegs billig wirkt. Die Schlange und der Gorilla kommen zwar schon ein wenig übertrashig daher, aber die Effekte sind an sich absolut in Ordnung. Auch die Kämpfe sind nicht schlecht, wenngleich hier - im Gegensatz zu den "normalen" Eastern - kein Schwerpunkt gesetzt wurde. Den typischen Blödelhumor sucht man hier (glücklicherweise) größtenteils vergebens und ein wenig Splatter gibt es auch. Zudem hält sich die Rumfliegerei halbwegs in Grenzen. Übrigens wird der Held Tuan Yu von einem blutjungen Danny Lee in einer seiner frühen Rollen gespielt. Allein deswegen lohnt es sich schon, einen Blick auf dieses Obskurium zu werfen - aber natürlich nicht nur deswegen. Die ungeschnittenen Fassungen dieses Films stammen aus Thailand, China und Hongkong. In Deutschland existiert lediglich ein geschnittenes Boot.

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