Review

Was haben Siegfried aus dem Nibelungenstoff, Achilleus aus der Ilias und Tuan, der Held in „Das Blut der roten Python gemeinsam? - Eines Tages kommt für alle das Ereignis, das sie (fast) unvewundbar macht! Siegfried badet in Blut, Tuan trinkt welches und Achilleus wird in den Styx getaucht.

Aber zurück zum Film, den man echt gesehen haben sollte. Er ist einfach unglaublich ... unglaublich bunt, unglaublich fantasievoll, unglaublich einzigartig und nicht zuletzt unglaublich trashig. Die Handlung ist schlüssig und dazu da, einen Anlass nach dem anderen zu bieten, um möglichst viele Kämpfe unterzubringen. Einige Szenen wirken durch die Darsteller etwas hölzern und manchmal wirkt der Film wie ein Bühnenstück. Das werden manche sicherlich hassen, andere werden es jedoch als Trashfreunde lieben.

HANDLUNG/ APPETITHAPPEN:
Der Film beginnt mit einer Liebesszene. Das gezeigte Pärchen kann aber nicht gemeinsam glücklich werden, da er verlobt ist und sie verheiratet. Nachdem sie ihm eröffnet hat, ein Kind von ihm zu erwarten, kommt auch schon ihr Mann, der die Liebenden unverzüglich töten will, doch der Liebhaber zerstrahlt mit seinem Laserfinger mal eben die Kniescheiben des Betrogenen, der daraufhin flieht. Nach dem Kampf teilt der Liebhaber seiner Bettgespielin auch gleich mit, dass die Beziehung jetzt ein Ende hat. Sowohl der Mann mit den zerstrahlten Beinen, die er gegen Krähenfußteleskopprotesen (ja wirklich!!!) ersetzt, als auch die Geliebte mit dem Braten in der Röhre schwören Rache, die sich nach 20 Jahren vollziehen soll. Die Rache soll für die Verlassene die Tochter ausüben, die sie zu einer Amazone mit Schießknochen ausgebildet hat. Der Mann mit den Krähenfüßen wird hingegen von seinem geistig und körperlich nicht ganz normalen Bruder unterstützt. Im Zentrum der Handlung, die durch diese Rachepläne bestimmt wird, steht nun der eheliche Sohn des Laserfingerschützen, der den bereits eingangs erwähnten Namen Tuan trägt. Mehr will ich nicht verraten, um niemanden den Spaß an dem Sensationswerk zu rauben.

GESTALTUNG und Inszenierung:
Ganz großartig sind die Tricktechniken, die zwischen einfach nur billig bis zu für die Zeit absolut genial schwanken. Der ganze Film scheint mir auch nicht gerade billig gewesen zu sein, auch wenn er heute durchaus so wirkt. Sehr Auffällig ist die Farbenfreude mit der der Zuschauer konfrontiert wird. Wenn nicht ohnehin alles schön bunt ist fängt es halt nach einiger Zeit an zu leuchten. Das gilt für Beinprotesen ebenso wie für unseren Helden und noch vieles ander mehr.
Unser Held ist anfangs ein ausgemachter Pazifist, der häufig Ohrfeigen oder Prügel von Frauen bezieht und darauf mit „Dir sollte man mal den Hintern versohlen“ reagiert. Bald sieht er ein, dass seine friedliche Einstellung ihn nicht weit bringt und er das Kämpfen lernen muss.
Ein absolutes Schurkenunikat ist der durchgeknallte Bruder des Krähenfußrächers. Er hat als rechten Armersatz eine Stahlkralle und links einen Metallstumpf. Sein Kopf wurde mit einer grauen Gummiglatze versehen, die wahrscheinlich eine Stahlplatte darstellen soll (er setzt den Kopf auch häufig als Prügelwerkzeug ein, daher ist eine Stahlplatte auch durchaus sinnvoll) und seine obere Zahnreihe stammt wahrscheinlich aus einem Vampirfilm, in dem die Vamire nur aus mindestens zehn Metern Entfernung gezeigt wurden, der Zuschauer die Zähne aber dennoch erblicken können sollte (gewaltige Hauer). Insgesamt kommt dabei ein Bösewicht heraus, den man aufgrund seiner Trashigkeit nur vergöttern und wohl kaum fürchten kann. Um die Boshaftigkeit noch abzurunden offenbart er sich auch noch als übler Triebtäter, falls die Kostümierung bei dem einen oder der anderen vor der Leinwand (bzw. der Mattscheibe) noch einen Zweifel an der Gesinnung offengelassen hat.

FAZIT:
Kung Fu - Fantasy - Trash, den ich jedem Freund einer Alternativunterhaltung ans Herz lege. Die zehn Punkte gebe ich nur nicht, weil es ein zwei Minuten gibt, die etwas schleppend sind, die stören bei der absoluten WAHNSINNSUNTERHALTUNG aber nun wirklich nicht.

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