Review

Sandy und Aram tun es...23.01.2011

Manchen Film habe ich nur im Regal, weil ich ihn irgendwann für zwei Euro Aufschlag gegen einen anderen, aussortierten erworben habe. Es gibt im Regal eine Abteilung für "noch nicht gesehene Filme", und so mancher Streifen steht da auch recht lange, bis er als Grundlage für ein Review dienen kann und sich dann möglicherweise Hoffnungen auf den Übertritt ins Stammregal machen darf. Dieser Film hier wird den Aufstieg aber nicht schaffen, zu platt und zu vorhersehbar ist er. Obendrein muß er mit Gewalt die beiden Standardbausteine der romantischen Komödie, Bruch und Wiederzusammenführung, gen Ende des Films verwenden. Wollte man so Dramatik schaffen? Ein Happy-End zweimal verwenden? Denn der Film an sich ist nicht besonders schlimm, da habe ich schon allerhand andere aus dem Genre schwerer ertragen, aber die letzten zehn Minuten sind wirklich, nun, eine Mißachtung der Intelligenz des Zusehers.

Denn 80 Minuten lang ist alles prima, wenn wir beiwohnen, wie sich die 40jährige Sandy, Mutter zweier recht nerviger Blagen, nach dem abrupten Ende ihrer Ehe samt Zwangsumsiedelung nach New York in den 24jährigen Aram verguckt, der in einem Coffeeshop jobt und ihr zunächst als Babysitter dient. Wir wissen: es wird eine Weile dauern, die Umwelt wird etwas dagegen haben, blöde Witze wird man machen, aber die beiden werden sich kriegen. Tun sie auch. Alles ist gut. Man wohnt zusammen, Aram macht alles richtig, die Heirat steht vor der Tür, aber dann...wird eine Eileiterschwangerschaft praktisch binnen 60 Sekunden ( jaja, gone in 60 seconds...) alles auf den Kopf stellen, was wir bis dahin gesehen haben. Ich fragte an dieser Stelle meine Liebste, ob denn das hormonell bedingt möglich sei, sie als Frau müsse doch wissen...aber auch sie war schon verärgert ob dieser blödsinnigen Drehbuchidee.

Justin Bartha darf dann noch auf Kosten Hollywood ein wenig den Gutmenschen spielen, schöne Gegenden überall auf der Welt besuchen, Reis verteilen, einen Buben adoptieren, bevor er und die furchtbar dürre Catherine Zeta-Jones sich fünf Jahre später zufällig treffen - und sogleich wieder Händchen halten. Ohne ein Wort! Einfach so, beim Nebeneinandersitzen! Und zack, Film zu Ende. Für wie bescheuert halten einen die Drehbuchautoren eigentlich? Mußte denn das sein? Ich sage Nein, denn der Film hätte einfach ohne vermeintliche Dramatik ( die dann auch nur fünf Minuten ohne Dialog, dafür aber mit Postkartenbildchen beträgt ) zu Ende gehen können, dann hätte man über so vieles hinweggesehen. Nun aber, lieber Leser, wird dieser Streifen flugs wieder verkauft werden, und ich warne vor - wenn man sich diesen Film anguckt, sollte man ihn zum Zeitpunkt der Mitteilung "ich bin schwanger" ausschalten. Aber selbst dann ist es kein guter Film...5/10

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