23 (1998)

Verschwörung? Zufall? Realität? Karl Koch sieht die Welt um sich herum im Chaos. Er sucht nach den Hintergründen politischer Mechanismen und entdeckt Dinge, die ihn an eine weltweite Verschwörung glauben lassen. Seine Begabung, sich in globale Datennetze einzuklinken, treiben Karl in die Arme des KGB. Die Mächte des Bösen scheinen schon weltweit vernetzt, als Karl und seine Hacker-Freunde noch an der Langsamkeit ihrer Heimcomputer verzweifeln. Je näher er dem Ziel seiner Odyssee zu kommen scheint, desto unmöglicher wird die Rückkehr in ein normales Leben. Karls mysteriöser Tod am 23. Mai 1989 wurde nie aufgeklärt.

Endlich ist der Streifen nun auf Blu Ray erschienen – eine Frechheit (andere würden sagen ein „Skandal“), dass dies so lang gedauert hat, denn 23 gehört in meine Augen zum besten, was der deutsche Film jemals zu Tage gefördert hat – zusammen mit TATTOO (ebenfalls mit August Diehl) und DAS EXPERIMENT (auch da warten wir auf eine Wiederveröffentlichung).

Der Streifen spiegelt das Lebensgefühl der 80er absolut perfekt wieder und jeder in meinem Alter kann sich einfach in die Szenerie hineinversetzen (auch die Brokdorf Proteste und der Kalte Krieg kommen einem sofort wieder in den Sinn). Das liegt wohl auch daran, dass der Streifen 1998 gedreht wurde – da waren die 80er noch nicht soo lange vorbei. Ich denke heutzutage würde das etwas schwieriger werden.

Die Geschichte von Karl Koch habe ich damals mitbekommen und diese schrie geradezu nach einer Verfilmung, allerdings muss man schon dazu sagen, dass hier einige Dinge entweder komprimiert oder auch abgeändert wurden, denn es gab keinen Typen namens David.

Koch hatte mehrere Freunde, deren Charaktere man zusammengefasst und hier als eine Person verkauft - erfährt man in den wirklich gelungenen Extras. Diese zeigen neben den bereits von der DVD bekannten Interviews auch noch 2 wirklich interessante neue Featurettes. In denen eben einer dieser Freunde erzählt, wie es wirklich war und was man für den Film verändert hat.

Auch das Interview mit Diehl ist durchaus interessant, zumal es in den letzten 10 Jahren um ihn wirklich ruhig geworden ist.

Auch wenn hier nicht alles so stattgefunden und man manches dramaturgisch verändert hat, ist 23 ein wirklich spannender Streifen geworden, den man auch ein Vierteljahrhundert nach seinem Erscheinen noch gut schauen kann ohne dass er in irgend einer Form altbacken wirkt und weiterhin die Frage aufwirft:

Gibt es die Illuminaten jetzt wirklich????