Mitten in der serbischen Pampa verunglückt ein Zug mit chemischen Kampfstoffen wodurch sich die Menschen, die mit dem Zeug in Kontakt kommen infizieren und in Zombies verwandeln.
Gerade zu selben Zeit sind die Agenten Reyes (Ken Foree) und Milius (Kristina Klebe) dabei einen mysteriösen Gefangenen (Emilio Roso) nach Belgrad zu überführen. Nachdem die beiden Interpol-Agenten erste Erfahrungen mit den Infizierten gemacht haben stellen sie fest, dass ohne die Hilfe ihres Gefangenen keine Chance besteht dem Grauen zu entkommen.
Was tut man sich als Zombie-Fan nach Fulci`s Tod und Romero`s Rückzug auf Eigenparaodien nicht alles an. Über all die Jahre seit dem letzten wirklich guten und harten Zombiestreifen, watete man als Zuschauer förmlich in Blut und Gedärmen unzähliger übler und billiger Imitate um nun auch noch den ersten serbischen Beitrag zum Thema vorgesetzt zu bekommen.
Nach all den miesen Zombie-Filmen der letzten Jahrzehnte waren meine Erwartungen hier absolut Null und wurden während der ersten Spielminuten vollauf bestätigt. Extrem schlechte Darsteller, dämliche Handlungen usw. machten nicht gerade viel Laune sich den Rest des Streifens überhaupt anzuschauen. Aber man ist ja hardcore und deshalb wurde auch weitergeschaut...
Das Sitzfleisch machte sich dann im weiteren Verlauf der Handlung bezahlt. „Apocalypse Of The Living Dead“ der Regisseure Milan Konjevic und Milan Todorovic erwies sich nämlich als durchaus stilsicherer Fan-Film, der die vielen unübersehbaren Schwächen durch ordentliches Tempo, gute Locations, Action und die eingestreuten filmischen Zitate ausgleichen konnte.
Zu vielen schwachen Darstellern gesellt sich als Hauptmanko natürlich das an allen Ecken und Enden fehlende Budget. Zwar gehen Drehbuch und Regie recht geschickt mit den vorhandenen finanziellen Ressourcen um, dennoch fällt auf, dass sich die Horden der Infizierten in einem überschaubaren Rahmen halten und deren Look zwar ordentlich ausgefallen ist, aber leider auch wenig abwechslungsreich.
Für einen Zombie-Streifen ist die Abteilung Blut und Gekröse natürlich elementar. Auch hier macht sich das niedrige Budget etwas bemerkbar. Man kann zwar keine Schlachtplatte á la Romero oder Fulci erwarten, dennoch sind die blutigen Effekte vorhanden und können auch überzeugen. Für meinen Geschmack hätte es dabei aber gerne noch ein bisschen mehr sein dürfen.
Das Script will natürlich keinen Oscar gewinnen und so verwundert es nicht, dass die Handlung insgesamt nichts Neues zu bieten hat. Alles was es hier zu sehen gibt gab es mindestens ein dutzend Mal schon in anderen Filmen zu sehen. Und trotzdem kommt dabei so gut wie keine Langeweile auf, denn Action ist so gut wie immer vorhanden.
Was den zusätzlichen Reiz des Films ausmacht sind die eingestreuten Reminiszenzen an die Idole und Vorbilder der Macher dieses Streifens. Da wäre mal zu allererst Ken Foree zu nennen, der ja bekanntlich in Romero`s Meisterwerk schon mitspielte, seine Partnerin hat den Namen Milius verpasst bekommen was wohl auf den Regisseur und Autor John Milius hindeuten soll und natürlich die ganz unverhohlenen Zitate von Carpenter`s „Assault“.
Man merkt also deutlich, dass hier in erster Linie Fans am Werke waren, die aber im Gegensatz zu den ganzen anderen Fans, die auch solche Filme drehen einfach etwas mehr Talent für die ganze Filmerei haben.
Fazit: „Apocalypse Of The Living Dead“ erfindet das Genre weder neu noch kann er ihm ein neues Highlight geben. Trotzdem dürfte er seinem speziellen Publikum gefallen, falls die FSK den Streifen nicht wieder in ein FSK-18 Sandmännchen Programm zurechtschneiden lässt (5,5 von 10 möglichen Punkten).