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Ghostbusters stellt auch heute noch einen beinahe einmaligen Glücksfall für die Filmkombination Grusel und Komödie dar.
Aufgrund einer glücklichen Verkettung aller nötigen Umstände ist an ihm so ziemlich alles perfekt. Zunächst hat man selten in einem so viele gute amerikanische Komiker auf einmal untergebracht und keinen dabei mit einer simplen Szene verheizt. Murry, Ramis und Aykroyd hatten schon zuvor miteinander gearbeitet (vor und hinter der Kamera) und harmonieren deswegen prächtig zusammen, wobei jeder seine ganz eigene Art von Komik beitragen kann, ohne je ins Lächerliche oder Alberne abzurutschen. Aykroyd gibt den völlig ungeschickten und unglückseligen Allroundkönner, Ramis den trockenen Wissenschaftler und Murray das ES des Trios, mehr ein zynischer Showman als ein ernstzunehmender Wissenschaftler.
Darüber hinaus sind die Nebenrollen extrem fein besetzt: Sigourney Weaver ist schon fast zuviel Star für die Nebenrolle, Moranis typische Trottel-Art kommt hier richtig gut und Ernie Hudsons Rolle ist zwar der Quoten-Afro, stellt jedoch gleich auch noch den völlig normalen Menschen (sprich: die Identifikationsfigur für den Zuschauer dar).
Ein wahres Wunder jedoch das Drehbuch: Besseres hat Aykroyd mit Ramis nie wieder produziert, eine wunderbar ausgewogene Mischung aus Schockelementen, Monstermatsch und Jokes, die sowohl sprachlich als auch physisch wie vom Fließband rollen. Eingebettet in eine unterhaltsame, spannende, effektgespickte und gar nicht dünne Geschichte, kann man in dem Streifen so richtig versinken, um sich dann später rundum amüsiert zu fühlen.
Richard Edlund beballert dann alles noch großzügig mit Geistereffekten ohne Ende, die zwar bei genauem Hinsehen manchmal etwas schlampig sind, aber in ihrer Masse und Atmosphäre doch immer im Ziel setzen. Und für den modernen Actionfilm brachte er gleich noch das Motiv des schier unendlich lang dauernden Showdowns mit sich, eine Materialschlacht, in der jeder Stein nötig war. Und für die Idee mit dem Marshmellowman gibts noch heute Standing Ovations ohne Ende.
Ghostbusters läuft auch heute noch regelmäßig bei mir, sei es auf englisch oder deutsch und er ist noch keinen Tag älter gewesen, als damals mit 15 Jahren im überfüllten "Weltspiele".
Und da denke ich manchmal daran, was noch aus dem Film geworden wäre, wenn John Belushi nicht an einer Überdosis gestorben wäre. Dann hätte nämlich er statt Murray den Venkman gegeben. Aber das kann ich mir gar nicht ausmalen.
(10/10).

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