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Ein Autorenkino-artiges Drama, schwermütig und trübsinnig, in dem allenfalls ein Hauch von einem Thriller steckt. Wie für Arthouse nicht anders zu erwarten, schlägt der Film wieder einmal (mir zu) ruhige Töne an, meint oft, Minuten lang ohne ein gesprochenes Wort auszukommen, und zeigt dafür lieber rüden Sex, der in diesem Genre eigenartigerweise immer als mechanisch, unangenehm und unsinnlich dargestellt wird. Der gesamte Beziehungskram und Herzschmerz interessiert mich nicht die Bohne. Auch der Alltag des Fischer- und Bootsfahrerlebens gibt wenig her. Oft starren die Figuren einfach nur eine gefühlte Ewigkeit gedankenverloren aufs Wasser. Zu bieten hat der Koreastreifen fast nur seine schönen Landschaftsaufnahmen bei allen Wetterlagen. Und einmal gibt es einen krassen Selbstmoprdversuch - und das war es dann auch schon.
6
"Seom" ist ohne Zweifel ein höchst ungewöhnliches Stück Film. Vor der ruhigen, fast schon mystisch verträumt wirkenden Kulisse eines abgelegenen Sees erzählt Kim Ki-duk auf eindringliche Weise eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Dabei spielen sowohl Erotik als auch minimaler Grusel eine Rolle, was insgesamt für eine erfrischende, hoch atmosphärische Mischung sorgt und echte Asia-Cineasten vermutlich faszinieren wird. Mir persönlich fehlte es der tollen Bilder, Klängen und der guten Darsteller zum Trotz dann aber letztenendes doch an Tempo und echter Spannung. Wirklich viel passiert hier nämlich nicht - was aber andererseits auch wieder sehr gut ins vollkommen ruhige Filmkonzept passt. Beim TV-Sender ARTE sicherlich genau richtig aufgehoben: Etwas ganz Spezielles!