So. Wir haben Sommer 2003 und Seom - Die Insel hat es nun endlich auch in den deutschsprachigen Ländern zu einer DVD / VHS Veröffentlichung geschafft. Gott weiss, warum es so lange gedauert hat. Die Synchronisation dürfte doch gar nicht SO schwer gewesen sein, da in dem Film eh kaum gesprochen wird.
Seom spielt an einem Fischer-Gewässer in Südkorea, an dem eine namenlose, mysteriöse und scheinbar verstummte Frau lebt. Sie verkauft den ansäßigen Fischern alles, was sie hat: Fischerutensilien, Nahrung, ihren Körper. Ein neuer, fremder Mann zieht auf eines der kleinen Wasserhütten. Er ist auf der Flucht vor seiner Vergangenheit. Er brachte zuerst seine Frau und dann ihren Liebhaber um. Jetzt versucht er sich zu verstecken. Zwischen der Stummen und dem Mörder entwickelt sich eine ganz eigene Leidenschaft...
In stillen, wunderschönen Bildern fängt Autor / Regisseur Kim Ki-duk die eigenwillige Liebesgeschichte der Beiden auf. Gerade diese poetischen und stillen, aber niemals langen Bildern machen den ganz besonderen Reiz an Seom aus und lassen ihn zum unvergesslichen Film-Erlebnis werden. Nie macht sich trotz der Ruhe Langatmigkeit breit, dazu ist keine Zeit, denn eine Katastrophe jagt die nächste.
Vielleicht eine der berührendsten und eindringlichsten Liebesgeschichten unserer Zeit wird hier aufbereitet. Und wenn es dann mal kracht, dann ganz gewaltig. So bekommen wir hier auch eine der schmerzhaftesten und grausamsten Gewaltszene seit Reservoir Dogs zu sehen. Dies nur als Warnung. Aber die Kenner des asiatischen Kinos wissen sowieso Bescheid, was sie erwartet.
Also: Auf jeden Fall ansehen. Es lohnt sich, denk ich, für so ziemlich jeden. Keine Frage: 10/10