3
Normalerweise ist das nicht meine Art von Film. Aber was soll man machen, wenn man zur Weihnachtszeit von Bekannten zum Anschauen eines solchen Rührstücks genötigt wird? Das nordische Wintermärchen, das irgendwo zwischen Dickens' "Oliver Twist" und Astrid Lindgrens Geschichten angesiedelt ist, stellt für den Weihnachtsmann ungefähr das dar, was BATMAN BEGINS für Gothams Flattermann war: Hier wird die Entstehung einer Ikone Schritt für Schritt und bis ins kleinste Detail aufgedeckt. Dabei wird mit dummen Klischees nicht gegeizt. Der grantige Schreinermeister, der zum gütigen Ersatzvater mutiert, ist beispielsweise ein ganz übler Griff in die Schmalzkiste. Leider wird auch die eigentlich sehr schöne Botschaft - bei Weihnachten geht es darum, an seine Lieben zu denken - unter einer wahren Lawine aus Kitsch verschüttet. Warum müssen diese Family Movies bloß immer emotional so dick auftragen?