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Ty Hackett (Columbus Short) ist ein Irak-Kriegs Veteran, der nach seiner Rückkehr in die USA bei einer Geldtransport-Firma anheuert. Das Leben ist nicht leicht für ihn, denn seit dem Tod der Eltern muß er sich um seinen jüngeren Bruder Jimmy kümmern und das Geld ist natürlich knapp.

Als ihm seine Kollegen anbieten ihn an ihrem Coup, 42 Millionen Dollar aus den eigenen Transportfahrzeugen zu stehlen, teilhaben lassen wollen willigt er zögernd ein. Seine einzige Bedingung ist, daß niemand dabei zu Schaden kommt. 

Genau in dem Moment als sie einen Teil des Geldes in einem verlassenen Indutriegebiet verstecken taucht ein Obdachloser auf, der daraufhin von einem von Ty`s Komplizen erschossen wird.
Angesichts des Toten beschliesst Ty aus dem Coup auszusteigen. Er versucht anfangs zu flüchten, kann sich aber dann im Geldtransporter verschanzen während seine Mittäter versuchen an das restliche Geld im Wagen zu gelangen... 

Der Ungar Nimrod Antal scheint in Hollywood immer besser ins Geschäft zu kommen. Nach seinem US-Debüt "Motel" liegt jetzt seiner zweiter Streich "Armored" vor. 

Auch wenn "Motel" bei weitem kein sehr guter Film war, so konnte er doch durch eine dichte Atmosphäre und ordentlich Spannung punkten. Leider erfüllt "Armored" diese Anforderungen nur zum Teil. 

Die erste halbe Stunde der Spielzeit kann man getrost vergessen, die nicht sehr vielschichtig angelegten Charaktere werden eingeführt. Ty`s angespannte Situation gezeigt, die bei jedem noch so unbedarften Zuschauer nur den einen Schluß zulässt, dass er unweigerlich in einen Raub des transportierten Geldes verwickelt werden wird. Bis Kollege Mike (Matt Dillon) ihm den entsprechenden Vorschlag unterbreitet dauert es aber noch einige Zeit. Die regelrecht mit Geplänkel und Geplapper vertan wird bis es endlich zur Sache geht. 

Ty`s Bedingung, daß niemand zu Schaden kommen darf ist hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Story natürlich genauso leicht zu durchschauen wie die Sache mit seiner Beteiligung am Raub. 

Interessant wird "Armored" als Ty eingeschlossen im Geldtransporter auf Rettung sinnt und sich dann versucht selbst zu helfen. Erst jetzt kommt Spannung ob der klaustrophobischen Enge im Transporter, der Einsamkeit des Industriegeländes, den von draussen die Türangeln bearbeitenden Komplizen und der allgemeinen Aussichtslosigkeit der Lage auf. 

Auch wenn ich das Ende der Geschichte natürlich hier nicht verrate, kann man aber sagen, dass das ohnehin nicht gerade durch Innovation gesegnete Drehbuch sein Niveau bis zum Schluß hält. 

Ja, ich behaupte jetzt einfach mal, dass das Drehbuch von James V. Simpson das grosse Manko überhaupt ist. Nicht nur, weil es vor Klischees nur so strotzt, seine Charaktere absolute Stereotypen sind, sondern auch weil es aus den wenigen darin enthaltenen guten Ansätzen leider nicht genug macht. 

Man bedenke bloß mal den Cast. Da wären neben dem Nobody Columbus Short noch Matt Dillon, Jean Reno und Laurence Fishburne zu sehen.
Reno und Fishburne halten halt ihre Köpfe in die Kamera und brabbeln zusammen vielleicht 30 Sätze. Matt Dillon als eigentlicher Widersacher von Ty hat zwar mehr Screentime und Text, wirkt aber nicht sehr überzeugend als Bad Guy und kann durchaus als Fehlbesetzung bezeichnet werden. 

Fazit: "Armored" kann man durchaus als Rückschritt in Antals Karriere bezeichnen. Trotzdem handelt es sich um einen passablen Streifen, der ab der Mitte ganz ordentlich zu unterhalten weiß, aber höheren Ansprüchen in keinster Weise gerecht werden will oder kann!
Ich bin jetzt schon auf Antals Reboot der Predator-Filme gespannt...

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