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"Angst essen Seele auf" ist der vielleicht bekannteste Film von Rainer Werner Fassbinder überhaupt. Im Gegensatz zu seinen vorigen Werken ist dieses wesentlich konsumierbarer geworden. Die Thematik um Rassismus und Unaufgeschlossenheit wird sensibel behandelt und driftet nie in Klischees ab.

Fassbinder inszeniert sowohl die Liebesgeschichte als auch die Gesellschaftskritik äußerst subtil und mit gewohnt distanziertem Blick. Die schauspielerischen Leistungen sind fantastisch und die Charaktere so durchdacht wie vielschichtig. Auch die eher spärlichen Dialoge entfalten eine große Wirkung , kein gesprochener Satz wirkt überflüssig.
Insgesamt also ein Klassiker des Autorenkinos, auch heute noch problemlos konsumierbar und immer noch aktuell.Eine solch klischeefreie Auseinandersetzung mit Rassismus und eine so präzise analytische Betrachtung des kleinbürgerlichen deutschen Spießertums ist wahrlich selten zu finden.

Fazit: Trotz einiger unvermeidlicher Längen Pflicht für alle Cineasten die dem anspruchsvollem Autorenkino etwas abgewinnen können.
8,5 / 10

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