Review

Der kleine Tom ist spurlos verschwunden, weil sein älterer Bruder Matthew, statt auf ihn aufzupassen, lieber eine Party gefeiert hat. Tom bleibt verschwunden, und Matthew ist für eine Zeit ins psychiatrische Krankenhaus gekommen, weil seine Selbstvorwürfe begonnen haben ihn zu zerstören. Nun ist er wieder da, aber so richtig gesund ist er noch nicht. Er hört die Stimme seines kleinen Bruders, er sieht und fühlt ihn sogar, und das ganze geht so weit, dass sein Vater erneut die Männer mit den weißen Kitteln holt. Zusammen mit dem Nachbarsmädchen Amy, die als einzige daran glaubt, dass Tom noch leben könnte, geht Matthew auf die Suche nach dem Ursprung seiner Visionen. Und entdeckt dabei, dass im Lauf der letzten Jahre noch viele andere Kinder in der Umgebung verschwunden sind. Zu viele, um an einen Zufall zu glauben …

Was anfängt als sehr britisches Sozialdrama mit leichtem Krimi-Einschlag, wächst sich alsbald zu einem netten, wenngleich auch vorhersehbaren, Horrorfilm aus. Zu Beginn tun sich Matthew und Amy zusammen gegen die Welt der saufenden Erwachsenen und prügelnden Hoodies (oder umgekehrt), und ich musste sehr oft an Matthew Hopes THE VETERAN denken, in dem ein Afghanistan-Heimkehrer im örtlichen Slum nicht mehr zurechtkommt. Aber mit Amy stimmt etwas nicht (was, kann man sich schnell denken), und die Visionen von Tom werden zunehmend dunkler und eindringlicher. Stark die Szene, in der Matthew träumt dass er erwacht und Erde kotzt – bis er tatsächlich erwacht. Na ja, und irgendwann gegen Ende kippt die Sozial-Krimi-Atmosphäre dann um und es wird dunkel und abgründig. Nicht zu sehr, ein Wunderwerk an schwarzen Bosheiten ist hier nicht zu erwarten, aber es ist spannend, es ist etwas gruselig, und es ist durchaus sehenswert. Auch wenn man sich relativ früh alles zusammenreimen kann, so sind Machart und vor allem Schauspieler auf jeden Fall gut genug, um einen vergnüglich-zusammengekauerten Filmabend zu genießen.

Details
Ähnliche Filme