Franks Bewertung

starstarstarstar / 3

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik ist Bestandteil der erstmalig in der SPLATTING IMAGE veröffentlichten Fortführung von "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Weil er sich auf seiner Party lieber mit Freunden zukiffte, hat der junge, arbeitslose Matthew Ryan seinen kleinen Bruder Tom verloren, denn dieser wurde an diesem Abend entführt und vermutlich ermordet. Seit dieser Tat plagen ihn Schuldgefühle und das Verhältnis zu seinem Vater ist mächtig gestört. Plötzlich hört Matthew die Stimme von Tom und so fängt er an, auf eigene Faust Untersuchungen anzustellen. Dabei gerät er an eine Hellseherin aus der Nachbarschaft, von der seine Freunde behaupten, dass sie vor Monaten ermordet wurde...

Ein starker Film! Fernab der in Hollywood üblicherweise aufgesetzten Geister-Romantik – ich erinnere da an den inhaltlich ziemlich verwandten „White Noise – Schreie aus dem Jenseits“, der schrecklich langweilig war – kommt dieser düstere Sleeper des Langfilmdebütanten Johnny Kevorkian daher, dessen Name man sich unbedingt merken sollte. Eingebettet in eine Inszenierung, die im Stile bester britischer Sozial-Kino-Unterhaltung die Trostlosigkeit und menschliche Kälte einer in ungeschminkten Bildern abgelichteten Londoner Plattenbau-Siedlung in den Mittelpunkt rückt, erlebt der geneigte Zuschauer eine an „Jacob’s Ladder“ oder aber „Combat Shock“ gemahnende Achterbahnfahrt, die mit zunehmender Laufzeit immer intensiver wird. Das eindringliche Spiel des Hauptdarstellers tut da noch ein Übriges. Trotz einiger gezielter Schockmomente verzichtet Kevorkian aber im Gegensatz zu den vorgenannten Highlights des Phantastischen Films auf allzu grausame Bilder und lässt das große Ganze sich eher im Kopf des Publikums zusammensetzen. Da passt es auch ganz gut, dass das Ende hübsch offen ist und man mit einer Auflösung abgespeist wird, die mehr Fragen offen lässt als dass sie Antworten liefert. Fazit: der berühmte Blick über den Tellerrand führt uns auf unheimliche Weise zu sozialen Brennpunkten – genial! Auf DVD 16:9. Mit Harry Treadaway, Tom Felton, Greg Wise, Alex Junnings u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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