Frankie Paige, eine junge Frau und Atheistin, genießt ihr Leben in vollen Zügen. Eines Tages allerdings wird sie ins Krankenhaus eingeliefert, da sie Verletzungen an beiden Armen hat, die denen von Jesus ähneln, als man ihn ans Kreuz genagelt hat. Von nun an ändert sich alles in Frankies Leben. Sie hat Halluzinationen, schreibt Jesus' Worte in alten Sprachen nieder und leidet unter immer neuen Jesus-ähnlichen Verletzungen. Pater Kiernan soll den Fall untersuchen, da es sich angeblich um Stigmata handeln soll und somit um eine Botschaft Jesu.
Es fällt schwer, eine Kritik über Stigmata zu schreiben. Angesichts des Themas und dessen Umsetzung bin ich sehr hin- und hergerissen zwischen gut und schlecht. Positiv fällt auf jeden Fall die filmische Umsetzung des Stoffes auf. Die Darsteller sind zumindest gut (wenn auch nicht überwältigend), man sieht toll inszenierte Bilder und somit entsteht eine düster-apokalyptische Atmosphäre. Auch der Schnitt an sich ist recht gut gelungen.
Bei der Story hingegen fallen erste Schwachpunkte auf. Anfänglich geht es dem Thema entsprechend noch recht plausibel zur Sache - Frankie leidet unter Wunden und Wahnvorstellungen, sie wird untersucht, der Pater nimmt sich wegen den Parallelen zur Kirche den Fall seiner an, usw. Später gerät das Ganze aber schon wieder aus dem Ruder; plötzlich wird die Kirche und der Stab als eine Bande von Vertuschern hingestellt. Zwar mag der Film ansatzweise auf reelen Begebenheiten basieren, aber am Schluß überschlagen sich die Geschehnisse so, dass die Story recht unglaubwürdig, sogar sehr suspekt wirkt. Die Glaubwürdigkeit, aber auch die Qualität der Geschichte leiden darunter - letztendlich verliert der Film dadurch etwas an "Magie" und Atmosphäre. Die leicht blasphemischen Züge (zwischen Pater und Frankie entsteht eine Beziehung) passen genausowenig ins Bild des Gesamtwerks. Spätestens nachdem Frankie das dritte Mal irgendwelche neuen Wunden aus dem Nichts verpasst bekommt, wirkt das Ganze nicht mehr geheimnisvoll, abstoßend und düster, sondern nur noch langatmig und nervtötend. Hier hätte man sich einiges an Filmmaterial sparen können.
Trotz solider Grundidee, beklemmender Atmosphäre, guter Regiearbeit und passabler schauspielerischer Leistung weiß Stigmata im Endeffekt nicht wirklich zu überzeugen, was wohl primär an der gegen Ende recht hanebüchnen Story liegt.