Review

Alte Besetzung, neuer Film…06.01.2010

Nun also schon der vierte Teil einer Reihe, die dereinst im Jahre 2001 ihren Anfang nahm. Es ist wirklich traurig, was sich aktuell im amerikanischen Kino tut…es gibt nur noch Fortsetzungen, Remakes oder Animationsfilme. Innovationen sucht man vergeblich, und so ist man als Freund des Actionfilms froh, wenigstens ab und an mal wieder einen Film mit guten Stunts sehen zu dürfen, auch wenn es ein Sequel sein muß. Da aber die Karriere von Vin Diesel nach einem sehr guten Auftakt ins Stocken gekommen ist – fast ebenso verhält es sich auch mit Paul Walkers Karriere – ist die Moritat von dicken Autos und knarzigen Gangstern eine ideale Gelegenheit, um beiden Darstellern zu etwas guter Publicity zu verhelfen.

Die Story dahinter wirkt sehr bemüht, geradezu mit dem Hammer konstruiert, und nimmt auch keinen Bezug auf den in Tokio spielenden dritten Teil der Reihe. Dominic Torretto hat es mit seiner Liebsten Letty ganz schön in Costa Rica, wo er sich als Benzinlasterdieb verdingt. Doch er wird älter…und trennt sich von seiner Freundin. Diese wird Monate später in Los Angeles ermordet aufgefunden. Und da haben wir ihn, lieber Leser…Tusch…den legendären Anlaß für Aufräumarbeiten aller Art, denn Dominic will Rache. Er findet heraus, daß ein sagenumwobener Drogenbaron namens Braga den Mord beauftragt hat und schleust sich als Fahrer in dessen Organisation ein. Genauso hält es Brian O’Connor, im Dienste des FBI, der Braga mit legalen Mitteln das Handwerk legen will. Einige Autorennen später und mit einem Zwischenstop in Mexiko haben dann die beiden das, was sie wollten – und Brian zudem noch sein altes Gschpusi, Dominics Schwester, wieder am Start.

Klingt dumm, ist es auch, zumal die Einschleusaktion Brians und das sehr mühsame Zusammentreffen, bei dem Kollege Zufall die Fäden in der Hand hält, besser nicht vom mündigen Zuseher hinterfragt werden sollten. Aber wir sind hier nicht in der Polizeirealität, sondern in einem Paralleluniversum, in dem dicke Autos, Rap, leicht bekleidete Miezen und Muckis den Ton angeben. Das macht tatsächlich den ganzen Film lang Spaß, denn glücklicherweise verzichtet die Regie auf zu viele Computertricks und hält sich auch bei der Schnittechnik zurück. Auch fehlt…ohhh, schade…die Wackelkamera nach Art des Bourne, sodaß man den Film schon fast wieder altmodisch nennen kann. Auf jeden Fall rundet er das Szenario der illegalen Autorennen ab, macht dauerhaft gute Laune, ist durchaus spannend und mit Druck inszeniert, so wie man es vom Original her kennt…ein Männerfilm in Zeiten des Weichspülerkinos - 8/10

Details
Ähnliche Filme