Review

Noch ein Serienmörderfilm…und kein schlechter

Ende der Neunziger erblickte eine Reihe von Filmen das Licht der Leinwand, welche sich mit dem amerikanischen Trauma des Serienmörders befaßten. Der bekannteste davon mag wohl „Das Schweigen der Lämmer“ gewesen sein. Stets geht es dabei um unfaßliche und extrem grausige Verbrechen, begangen von einem Mörder, gewitzt, mit allen Ermittlungsmethoden bestens vertraut, der der Polizei bis zum dramatischen Finale fast immer eine Spur voraus ist. Meist sind diese Filme auch arm an sichtbarer Gewalt, lediglich schön drapierte Opfer gibt es zu sehen. Spannend waren sie alle – und alle haben das Problem des „Zweitsehens“, denn wenn man den finalen Kniff mitbekommen hatte, dann konnte man sich den Film kein zweites Mal mehr ansehen. Und genauso geht es dem an sich recht gut gemachten „Resurrection“, der die „Highlander“-Veteranen Christophe Lambert und Russell Mulcahy wieder zusammenführt.

Es ist dunkel und regnerisch in Chicago. Das ideale Szenario für einen wirklich sehr verdrehten Killer, der die Auferstehung Christi herbeiführen will. Dazu tötet er in fester Folge stets Freitag einen Mann, dessen Leben im weitesten Sinne mit der Bibel zu tun hat, und beraubt die Opfer eines Körperteils. Schnell merkt die Polizei, vertreten durch den Detective Prudhomme, daß sie es mit einem genialen Verbrecher zu tun hat, der an den Orten seiner Untaten verschlüsselte Hinweise auf das nächste Opfer hinterläßt. Eine Hatz beginnt, denn bald ist Ostern, das Fest der Auferstehung, und so häufen sich die bizarren Morde. Auch ein unterstützender FBI-Agent kann nicht verhindern, daß sich das Körperteilpuzzle seinem bizarren Finale nähert, welches auf dem Dach einer Klinik im Kampf um ein Neugeborenes und dessen Herz endet. Doch Prudhomme kann sein eigenes Trauma, den Tod seines Sohnes, überwinden und dem grausigen Treiben ein Ende bereiten.

Teilweise ist wirklich ansehnliches auf Zelluloid gebannt worden. Die Verbrechen sind abscheulich, die Details ekelerregend, man folgt hier dem Lehrbuch für Serienkillerfilme. Mitraten ist angesagt, die Identität des Mörders stellt den Kinogänger genauso vor Rätsel wie die Detectives. Und dank der blutigen Details kann man sich den Film sogar ein zweites mal ansehen, das ist selten im Genre. Mulcahy serviert bleibende Bilder, das dramatische Finale allerdings ist ziemlich mißlungen, es ist fast so, als habe man keine große Lust mehr gehabt und wollte den Film schnell fertigstellen. Das ist schade, denn so wird der gute Gesamteindruck deutlich getrübt, denn auch die Nebenhandlung um des Detectives Familie und sein Trauma tut dem Film nicht gut. Innovatives ist nicht zu sehen, der Film ist aber ein guter Beitrag zum Genre, insbesondere wegen der teils brutalen und blutrünstigen Details. Für einen schaurigen Abend allemal geeignet, aber nicht mit bleibendem Eindruck - 7/10.

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