Als bekennender Christopher-Lambert-Missachter habe ich „Resurrection“ nur zur Kenntnis genommen, weil hier der gute Cronenberg einen Gastauftritt hat (als Nebenrolle kann man das wirklich nicht bezeichnen). Diese Einschätzung war falsch. Wegen Cronenberg muss man den Film wirklich nicht sehen. Dafür ist Lambert durchaus ordentlich agierend und der Film überraschend kurzweilig.
Die Geschichte ist ein reines Potpourri nennenswerter Ideen anderer Genrebeiträge. Ein seelisch zerrütteter Bulle jagt einen religiös verklärten Mörder, der sich passend zum kommenden Osterfest aus amputierten Teilen seiner Opfer einen eigenen Jesus zwecks Wiederauferstehung bastelt.
Der geneigte Zuschauer kann sich beim Ansehen die Mühe machen, herauszuarbeiten, wo nun gerade geklaut worden ist. Natürlich besonders viel bei „Seven“, aber auch sonst waren die Macher nicht zimperlich. Kann uns auch egal sein, wir sind ja nicht die geistigen Urheber, sondern wollen nur unterhalten werden. Und das tut „Resurrection“ durchaus. Er ist nett blutig und lässt einem mit der Entlarvung des Mörders mitgrübeln (auch wenn es schwer an Verdächtigen mangelt).
Was ein wenig stört, ist dass der Film partout probiert, einen auf düstere Stimmung zu machen. Das geht leider mehrfach in die Hose. Am schlimmsten ist es bei dem ersten Mord. Lambert und sein Assistent stehen bei einem Gewitter vor dem Tatort, aber jeder sieht, dass es außerhalb des Drehbereiches bestes Wetter ist. Als dann die Vorhänge zurückgezogen werden, flutet das Licht nur so in den Raum. Wo ist das Gewitter? Wann lernen die Filmemacher endlich, dass auch Sonne kompatibel zu Horrorstimmungen sein kann?
Eine andere Sünde sind die hektischen Schnitt-Zoom-Kombinationen, die wohl Spannung erzeugen sollen, aber nur peinlich sind.
Schauspielerisch ist der Film in Ordnung. Lambert probiert bei den Szenen des unter dem Tod seines Kindes leidenden Menschen so gut es geht Sutherland zu imitieren, was nicht klappt. Ansonsten passabel. Sein Assistent ist auch in Ordnung. Über die Qualitäten des Mörders kann man streiten. Man glaubt ihm den religiösen Eifer nicht so ganz. Er ist schlicht nicht verrückt genug, um glaubhaft zu wirken. Da nützt es auch nichts, am Ende noch mal einen auf voll durchgeknallt zu machen.
Wenn wir das Ende betrachten müssen zwei Dinge festgehalten werden. Zum einen wird es hingepfuscht. Ein Bisschen mehr Hintergrund und Spannungsaufbau wären gut gewesen. Dafür ist die letzte, kumpelhafte Szene für die Tonne und hinterlässt einen leichten Anflug von Lächerlichkeit.
Was soll’s – der Film ist trotzdem brauchbare Unterhaltung. Von mir 7 von 10 Punkten.