Review

Harry Potter Und der Halbblut Prinz
David Yates


Die Buch Puristen werden wohl ausflippen und die nicht Buchkenner werden vielleicht niemals die Wahre Geschichte um Harry Potter kennenlernen. Auch diesesmal servieren Warner Brothers und David Yates nur vegetarische Kost.  Das wirklich gute Filet enthält man dem Pöbel erneut vor. Aber was solls, zumindest gibt es was für die Augen.

Doch was haben Columbus und Co anders gemacht als Yates? Christopher Columbus erschuf einen tollen Familienfilm. Alfonso Cuaron führte die Serie in einem sehr düsteren Stil weiter. Und Mike Newell konnte ungefähr die Vorzüge von beiden Regisseuren treffen.

Aber David Yates hatte es auch nicht einfach. Als erstes durfte er das Mammutbuch um den Orden Des Phönix verfilmen. Danach folgte gleich für mich das wichtigste und umfangreichste Harry Potter Buch überhaupt. Der Halbblut Prinz hat zwar gleich knapp 400 Seiten weniger als Der Orden Des Phönix, ist aber wesentlich wichtiger als sein Vorgänger der viel mehr in mancher Hinsicht ein Lückenfüller war. Somit galt der Halbblut Prinz für mich schon vorher als unverfilmbar. Erwartungen darf man allerdings dennoch haben.

Als erstes werden wir gleich mit einem alternativen Anfang überrascht. In der Ersten Hälfte macht sich der Film sogar noch ganz gut. Besonders die Lovestory wird geradezu Zuckersüß erzählt. David Yates kann besonders solche Szenen super auf die Leinwand bannen. Darin merkt man seine Stärken.

Was danach folgt ist heftig. Kann der düstere Look und die melancholische Grundstimmung für Atmosphäre sorgen muss man auf der anderen Seite erwähnen das der Halbblut Prinz als Film eigentlich eine Neuinterpretation des Buches ist würde er nicht der selben Story folgen. Wichtige Storylines wurden ausgelassen. Etliche Charaktere wurden komplett gestrichen. Viele eigene Ideen die überhaupt nicht im Buch vorkommen sind zu sehen und zu wenig Details wurden übernommen die den Film an einigen Stellen  zusammenhangslos erscheinen lassen.

Mit anderen Worten, eine Katasrophe. Aber klar doch kann man solch ein Buch bei einer Lauflänge von gerade mal 150 Minuten nicht Detailgetreu verfilmen. Trotzdem ist es heftig zu sehen was alles fehlt. David Yates will hier erneut viel zeigen, übernimmt sich aber oftmals dabei. So wirkt der Halbblut Prinz (auf dessen Titel nur selten eingegangen wird und das Thema komplett verfehlt wird) vollgestopft aber dennoch vollkommen unvollständig.

Was man jedoch umgesetzt hat ist im wahrsten Sinne des Wortes magisch. Eigentlich wurde erneut alles so umgesetzt wie ich es mir auch vorgestellt habe. Die Effekte sehen toll aus und auch die Darsteller können sich durch die Bank weg sehen lassen auch wenn der ein oder andere Charakter verheitzt wurde.

Fazit:
Als Filmfan bekommt man einen wirklich tollen Fantasyfilm zu sehen. Als Fan von Harry Potter bekommt man wie schon erwähnt nur das Sparmenü. Es ist gleichzeitig ärgerlich wie viel doch verschenkt wurde, was man hätte besser machen können und von welchen Szenen man sich besser getrennt hätte (Malfoy probt  in Hogwards seinen Auftrag den ihm der Dunkle Lord gegeben hat) und ein paar wirklich wichtige Momente aus dem Buch verwendet hätte. Da kann man nur hoffen das einiges was untergegangen ist in Teil 1 der Heiligtümer Des Todes zu sehen sein wird. Der Wertung entziehe ich mich diesesmal und wünsche David Yates für seine letzten Zwei Harry Potter Filme Viel Glück.

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