Review

Ohje, was ist das denn? Kampfwurst Steven Seagal als obercooler Infizierten/Zombie/Vampir-Jäger im schwarzen, natürlich in erster Linie schlankmachenden Ledermantelkostüm incl. Samuraischwert und Pumpgun? Es wirkt schon mehr als nur ein wenig bizarr, zumal sich der von einem "Jäger"-Team unterstützte Seagal auch hier - wieder einmal kaschiert durch höllisch schnelle Schnitte - körperlich nicht allzusehr betätigt. Abgenommen hat er im Vergleich zu seinen letzten Filmen sicherlich nicht, das können auch alle optischen Tricks nicht verbergen.
Dass hier sowieso einiges im Argen liegt, dessen war sich Regisseur Richard Crudo (Wer?!) allem Anschein nach auch bewusst. Konsequent griff er quasi als Ablenkungsmanöver ungewöhnlich tief in die Gorekiste und lässt im praktisch einzigen (!) Schauplatz des Filmes, einem halb verwüsteten rumänischen Billig-Krankenhaus, Unmengen verstümmelte Leichen und hungrige Infizierte auf die verzweifelten Eingeschlossenen los. Mit extremer Dunkelheit soll dann wohl noch schnell die latente Eintönigkeit der Location übertüncht werden. Vielleicht fällt die Mogelpackung so ja nicht jedem auf...
Doch richtig, warum eigentlich Eingeschlossene in einem Krankenhaus und vor allem: Was soll an einer "Sicherheitsschleuse" als Ziel aller Handlungen (in Wahrheit ein simples Wellblechtor) so erstrebenswertes sein?! Hab ich nicht wirklich verstanden, aber egal. Groß nachdenken braucht man über die Handlung eh nicht, denn im Grunde gibt es sie nicht. Hier wollen alle nur schleunigst raus aus dem finsteren Krankenhaus, wobei man sich allerdings so dämlich anstellt, dass damit tatsächlich 90 Minuten irgendwie gefüllt werden. Das schlank bleibende Filmbudget freuts jedenfalls.

In aller Kürze: Hier passt nicht viel zusammen! Gähnend langweiliger Schauplatz, mies zusammengesetztes Kampfflugzeug-Stock Footage im Finale, sich ewig wiederholende kurze Kampfszenen ohne Highlights, mäßige Darsteller, hohle Dialoge, konventionelle Spannungsszenen und eine schlicht erbärmliche Story. Dem gegenüber stehen einzig eine recht solide, aber wenig abwechslungsreiche Technik und ein fürs Genre überdurchschnittlicher Goreanteil. Würde Steven, zumal als Charakter für die Handlung eh kaum von Belang und eher selten im Bild, hier nicht mitspielen, könnte man das Ganze glatt noch als solides Genremachwerk ernst nehmen. Dadurch, dass er jedoch hier und da durchs Bild schleicht und die Aufmerksamkeit und das Schmunzeln des Genrekenners unweigerlich auf sich zieht, kann das dem Gesamtprodukt nicht wirklich zuträglich sein.
So bleiben letztlich eigentlich nur die vielen Blutszenen etwas im Gedächtnis, der Rest erweist sich als eher misslungenes und humorloses "28 Days/Weeks later"-Plagiat.

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