Ray und Claire tun es...25.07.2010
Clive Owen und Julia Roberts werden in diesem Film ein Paar. Doch die Chemie zwischen ihnen stimmt zu keiner Zeit. Bei Ocean's Eleven werden Julia Roberts und George Clooney ein Paar, und zwischen denen stimmte die Chemie...woran liegt es also, daß ein im Prinzip ähnlicher Film nicht funktioniert? Viele Möglichkeiten bieten sich an...Clive Owen ist einfach zu steif...Frau Roberts sucht verzweifelt die Rückkehr zum großen Geld samt Erfolg...die Story ist zu starkt auf Twists getrimmt...ich denke, hier stimmt tatsächlich von allem ein bißchen, denn so richtig schlecht ist der Film nicht, und er hat auch einen wunderbaren Beginn - einen Zeitlupenkampf zweier Industriekapitäne, der auf die kommenden Geschehnisse einstimmt und neugierig macht. Schnell aber stellt sich Ernüchterung ein, und da geht es mir so wie bei dem Gaunerstück Confidence, bei dem einfach zu viel vorausberechnet wurde - und der Zuseher genauso wenig folgen konnte wie hier.
Ray war beim britischen Geheimdienst, Claire bei der CIA. Nun arbeiten beide für die Abteilung Industriespionage, allerdings bei verschiedenen Firmen, deren Inhaber sich nicht die Butter auf dem Brot gönnen. Als nun die eine Firma ein sagenumwobenes neues Produkt auf den Markt bringen will, schlägt die Stunde der beiden Exgeheimdienstler. Man beschließt, die Formel für dieses Produkt zu steheln und an einen dritten Konzern zu verkaufen. Viele Wortgefechte und Täuschungsmanöver sind notwendig, um schließlich im finalen Coup an das Dokument zu gelangen...doch ein Erfolg ist das dennoch nicht. Und am Ende sitzt man dann in Zürich, hat ein Glas Schampus in der hand und weiß, daß man von einem Mann reingelegt wurde, der alles vorausgesehen und ganz genau so geplant hat, um seinem Konkurrenten eine wahrlich tiefe Grube zu graben...wahrlich, dieser Mann kennt wahrscheinlich auch die Lottozahlen aller Ziehungen der nächsten Jahre...
Das wäre ja so schlimm nicht, wenn die Story bis zum finalen Kniff wenigstens für Spannung sorgen würde, oder mit Charme erzählt wäre - leider gibt es davon aber nichts. Und so stellt sich mit zunehmender Laufzeit des auch deutlich zu langen Films ein Gefühl der Ermüdung ein. Man folgt den beiden Hauptprotagonisten durch eine in mehreren Zeitsprüngen erzählte und an schönen Orten spielende Geschichte und wartet darauf, daß es statt viel Gerede endlich das entscheidende Gaunerstück gibt...denn die Liebesgeschichte funktioniert sowieso nicht, dafür sind die beiden Darsteller einfach zu spröde. Der Tod aber jedeweder guten Unterhaltung sind Geschwätzigkeit und Langatmigkeit, und davon gibt es hier leider reichlich. Es ist ein zu großer Mischmasch, der von den Köchen angerührt wird, und dieses Brei verderben eben alle gemeinsam - und lassen den Zuseher ratlos zurück. Gute Gaunergeschichten gehen anders...5/10.