Das Fahrwasser von „Alien“, „Predator“ und „The Thing“ kreuzend ist „Survivor“ eine überraschend solides Science-Fiction-Horror-Movie auf TV-Ebene, dass natürlich nie an seine Vorbilder heranreicht, sich dabei allerdings dennoch über dem Bodensatz gewisser B-Filme ansiedelt.
Die Prämisse ist altbekannt, wie einfach und funktioniert auch hier einigermaßen. TV-Routinier David Straiton lässt eine Gruppe von Forschern mitten im ewigen Eis nach Öl bohren, wobei sie ein Alien aufwecken und schon bald ist die kacke mächtig am Dampfen. Trotz eines faden Beginns und eines wunderbaren Heilsafts, der aus dem Bohrloch quillt, kann „Suvivor“ einen gewissen Unterhaltungsgrad verbuchen. Scheinbar in irgendeinem alten Fabrikkomplex gedreht, sehen die Sets einigermaßen authentisch aus, so dass dem Feeling der Isolation, trotz der etwas zu groß geratenen Station, nichts im Wege steht.
Hauptmanko sind in Folge die Figuren und ihre Vorstellung, da sich hier jeder den Genreklischees hingeben darf. Vom geldgeilen Konzernleiter, über Amazone, dem smarten Helden, dem Wissenschaftler, dem Bastler und dem Haudegen ist hier alles vertreten, was man erwartet. Die obligatorischen zwischenmenschlichen Beziehungen werden in Folge genauso erörtert, wie alte Beziehungsprobleme, Vorurteile und Konflikte untereinander. Leider versah man dabei die Figuren in der deutschen Synchronisation nicht immer den glücklichsten Stimmen. Schauspielerisch wird auf erwartetem Niveau agiert, ohne dass hier jemand komplett aus der Rolle fällt.
Nach einer Anlaufzeit darf der Bohrer dann auch bald stecken bleiben und das Alien in der Tiefe erwachen. Anfangs noch mit Unkenntnis und Blindheit beschlagen, weiß die Crew, nachdem erste Opfer zu verzeichnen sind, was sie da geweckt haben. Nach dem „10 kleine Negerlein“ Prinzip werden die überflüssigen Nebencharaktere gekillt, wobei übrigens schon längst klar ist, wer das Abenteuer überleben wird. Da dies eine TV-Produktion ist, wird in den expliziten Szenen natürlich nicht mit der Kamera draufgehalten (Ich bezweifle, dass so was mit dem Budget überhaupt möglich gewesen wäre), sondern im Off beziehungsweise als Schattenspiel gestorben, bevor dann fast jedes Mal ein Blutspritzer die nächste Wand bedeckt. Das Alien selbst überrascht durch sein ordentliches Design – zwar nicht von Einfallsreichtum geprägt, jedoch eindrucksvoller als so manch andere Pappkameraden in solchen Genrefilmen.
Etwas ärgerlich fallen immer wieder kleine Drehbuchideen auf. Das Alien rennt zwischendurch mal sinnlos draußen in der Kälte herum, damit die Protagonisten sich in der Basis mal wieder bewegen dürfen, versuchen dabei aber nicht mal mit einem Schweißbrenner oder Knüppel die Barrieren des Aliens, das seinen Fang in der Basis einschließt, aus der es natürlich nur einen Ausgang gibt, zu zerstören. Das Motiv dieses Aliens dann noch mit der Ursprungsgeschichte des Menschen zu verknüpfen grenzt später, in Anbetracht sonstiger fehlender Innovation, schon fast an einem Geniestreich.
Tricktechnisch wird das Auge überraschend zufrieden gestellt, denn die CGI-Tricks sind für so eine Produktion recht ordentlich. Ob die Außenansichten des Komplexes im ewigen Eis, das Intro mit dem Alien-Schiff oder die Wunderheilungen durch das außerirdische Serum – sie hinterlassen einen professionellen Eindruck.
Fazit:
So bleibt ein ansehbarer, auch wenn komplett vorhersehbarer Genrefilm mit offensichtlichem Ideenklau, jedoch einer ordentlichen Inszenierung, die nie in die tiefsten Niederungen abrutscht. Für Komplettisten oder zum Zeitvertreib geeignet, auch wenn nichts Neues geboten wird. Solide Kost, mehr nicht.