"Survivor - Das Grauen aus dem ewigen Eis" ist der einzige Spielfilm von Serienregisseur David Straiton (Standoff, Las Vegas). Wer öfters mal "Dr. House" schaut, dem dürfte Straiton vielleicht ein Begriff sein. Straiton drehte diesen Sci-Fi-Horror direkt für das kanadische Fernsehen und für das knappe Budget kann sich "Survivor" wahrlich sehen lassen.
Die Ölbohrstation "Morpheus 1" liegt mitten in der Arktis. Unter Adam King (Greg Evigan) bohrt die gesamte Crew seit Monaten nach Öl, doch bisher konnten sie nichts zu Tage fördern. Unterstützung bekommen sie bald von Biologin Kat Holden (Rachel Crawford) und tatsächlich scheint eine Bohrung erfolgreich gewesen zu sein. Doch ansatt auf Öl gestoßen zu sein, hat man nur ein ausserirdisches Wesen erweckt, welches seit einer Milliarde Jahre in den Tiefen der Arktis schlummert. Und dieses Monster dezimiert sogleich die Crew und scheint einen Plan zu verfolgen. In seinem Raumschiff stoßen Adam und Kat auf die unvorstellbare Wahrheit.
Drehbuchautor Joshua Michael Stern (The Contractor, Skeletons) hat sich hier offensichtlich bei "Das Ding aus einer anderen Welt" und "Alien" bedient und daraus eine etwas hanebüchene Story gezaubert. Wenn es nach Stern ginge, dann liegt die gesamte Wissenschaft mit der Entstehung menschlichen Lebens komplett falsch. Hier wurde der Mensch nur zu Testzwecken von Ausserirdischen geschaffen, die vor einer Milliarde Jahre auf der Erde landeten. Leider wurde das Raumschiff von einem Lavastrom erfasst und liegt heute in der Arktis. Und durch die tiefe Bohrung von King und seinem Team, wird das Monster befreit. Und das geschieht recht zügig, die Einleitung bringt Straiton schnell hinter sich, auf die verschiedenen Charakter kommt er später zu sprechen.
Doch dann wirklich zu ausführlich. Die Figuren dürfen sich ausgiebig über ihr früheres Leben auskotzen, jedes Klischee darf auftauchen, besonders das Geplänkel zwischen King und seiner Ex-Flamme Kat bekommt viel Spielraum. Leider verplempert Straiton damit zuviel Zeit und zwischen den wenigen Angriffen des Monsters entsteht somit viel Leerlauf. Völlig unlogisch, warum der Ausserirdische so oft ins Freie geht, oder jedesmal den Strom ausschaltet, wenn er sich was zu futtern holt. Und warum bereitet sich die Crew um King nicht intensiv auf einen Angriff des Monsters vor ? Man wartet immer schön, bis das Monster vorbeikommt und sich den nächsten Happen genehmigt. Der Ausserirdische selbst ist kaum zum fürchten und wird viel zu früh enthüllt. Der Spannung wegen hätte Straiton uns den Ausserirdischen so lange wie möglich vorenthalten sollen. Immerhin wurde er nicht CGI animiert, sondern es wurde ein Gummikostüm angefertigt, welches seinen Zweck gut erfüllt. Nur die grell grün leuchtenden Augen hätte man weglassen können.
Nach dem üblichen Prinzip wird die Crew schnell dezimiert, die Morde selbst geschehen fast ausschließlich im Off. Ein wenig Blut darf auf den Boden, oder an die Wand spritzen und die Leichen bekommt man nie in einer Nahaufnahme zu sehen. Dennoch ist "Survivor" immerhin leidlich spannend, denn die Kulisse ist gelungen. Man hat einen Fabrikkomplex recht erfolgreich in eine Ölbohrstation umfunktioniert, die Aussenaufnahmen stammen aus dem Computer. Doch für einen Fernsehfilm können sich die CGI-Effekte sehen lassen. Der Score stammt leider vom Fließband. genauso die Darsteller, welche höchstens durchschnittliche Leistungen erbringen.
Für einen Fernsehfilm gar nicht mal übel, dennoch ist "Survivor" viel zu klischeeträchtig und langatmig umgesetzt. Mit der Kulisse hat man sich wirklich Mühe gegeben, die CGI-Effekte entstammen nicht irgendeinem PC-Spiel, auch die restlichen Elemente erfüllen ihren Zweck. Mit höherem Tempo wäre solide Abendunterhaltung herausgesprungen.