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Ich mag Woody Allen Filme sehr, wobei mir seine alten Werke bis Ende der 80er am besten gefallen. Trotzdem sind auch danach immer wieder Streifen erschienen, die die alte Geniaität durchblitzen liessen.
Mit "Whatever Works" steht nun ein wunderbares Spätwerk in den Regalen, dass wieder zu den guten alten Stadtneurotiker-Zeiten zurückkehrt.
Der Misantrop, Welt- und Menschenhasser Boris Yellnikoff, so eine Art übersteigertes Alter Ego von Allen selbst, ist wirklich ein anstrengender Typ. Als gealterter Physiker und Fast-Nobelpreisträger, hält er sich für ein Genie, das aber heutzutage auf Frauen und Beziehungen scheisst und sich lieber mit seinen paar Freunden trifft, die er jedoch teilweise mit seinem Pessimismus tierisch nervt. Eines Tages gerät er zufällig an eine junge und überaus attraktive Ausreisserin vom Lande, die das absolute Gegenteil von ihm darstellt. Lebenslustig, süss und frech verliebt sie sich ausgerechnet in Boris und zieht nach kurzer Zeit bei ihm ein. Das ungleiche Paar findet sogar soweit zueinander, dass sie später heiraten. Doch dann lernt Melody einen jungen und hartnäckigen Verehrer kennen und zu allem Überfluss kommt auch noch ihre leicht verrückte Mutter ins Spiel.
Was folgt ist ein witziger Großstadtfilm und Beziehungsreigen mit überraschenden Wendungen, und gleichzeitig ein typischer Woody Allen New York Film, wobei er die Stadt wieder mal toll eingefangen hat.
Wer Woody Allen Filme kennt und mag, wird auch nicht überrascht sein, dass Allen es immer wieder schafft, seine typische Handschrift einzubringen und obwohl er selbst nicht mitspielt, sein Hauptdarsteller im Grunde er selbst ist.
Respekt und Gratulation für einen wunderschönen Film vom "Stadtneurotiker".

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