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Josef Hader spielt einen ehemaligen Polizisten, der im Auftrag einer Leasingfirma eine Mahnung an einen scheinbar verschollenen Kunden irgendwo im österreichischen Hinterland überbringen soll. Er übernachtet in einem kleinen Gasthaus, wo der Sohn des Besitzers darauf aufmerksam wird, dass es sich bei ihm gewissermaßen um einen Ermittler handelt und ihn damit beauftragt, seinen Vater zu beobachten, da dieser regelmäßig die Kasse des Wirtshauses leert. Der Ex-Cop übernimmt den Auftrag und stößt in der österreichischen Provinz auf einige Geheimnisse, die besser geheim geblieben wären.

Nach "Komm, süßer Tod" und "Silentium" ist "Der Knochenmann" das dritte Gemeinschaftsprojekt von Regisseur Wolfgang Murnberger und Josef Hader rund um den österreichischen Ermittler Simon Brenner, der, einmal mehr auf der Romanvorlage von Wolf Haas basierend, Ermittlungen in einem recht grotesken Fall übernimmt.

Und erneut ist die Mischung aus Krimi und schwarzer Komödie recht gut gelungen. So ist der Fall trotz zahlreicher, etwas arg überzogener Wendungen und einiger Skurrilitäten doch nicht schlecht konstruiert und verläuft weitestgehend unvorhersehbar, wobei er auch durch eine durchweg solide Charakterkonstruktion durchaus teilweise zu überzeugen weiß. Dabei bewegt sich der recht ausgeklügelte Fall relativ weit über stereotypem "Tatort"-Niveau.

Als innovativen und einzigartigen Film zeichnet "Der Knochenmann" dabei, wie auch die Vorgänger, besonders der unverwechselbare Humor der Haas-Verfilmungen aus. Die schrullige Darstellung der österreichischen Provinz und ihrer Bewohner, die dabei nie unsympathisch oder zu beleidigend wird, und der durch und durch schwarze Humor, der mit seiner extrem lakonischen Art zu keinem Zeitpunkt aufdringlich wird und damit einen gelungenen Gegenpol zum gewohnten Komödien-Einerlei aus Hollywood darstellt, wissen dabei sehr gut zu unterhalten.

Stellenweise treibt Murnberger seinen Film dabei vielleicht arg langsam voran und übertreibt es damit letztendlich mitunter mit der stillen Machart, so ist auch die Musik eher unauffällig, sodass stellenweise durchaus ein noch höherer Unterhaltungswert drin gewesen wäre, wobei so wenigstens eine Atmosphäre aufkommt, die perfekt zu der verschlafenen österreichischen Provinz passt. Aber überdurchschnittlich ist "Der Knochenmann" auf jeden Fall und ein ganz gutes Beispiel dafür, dass pechschwarzer Humor und skurrile Einfälle nicht ausschließlich von den kreativen Köpfen des amerikanischen Films stammen müssen. Der verwendete österreichischer Akzent ist dem Gesamtwerk dabei weder positiv noch negativ anzurechnen, da er einerseits ein gewisses komödiantisches Potential hat und natürlich perfekt in den Film passt, mitunter aber auch ein wenig zu unverständlich für das ungeschulte Ohr daherkommt.

Darstellerisch gibt es dabei am österreichischen Schauspieler und Kabarettisten Josef Hader, der mit seiner etwas kauzigen, extrem lakonischen, mitunter gleichgültigen, aber doch sehr liebenswerten Art einmal mehr bestens in seiner Rolle aufgehoben ist, wenig zu bemängeln. Daneben weiß auch der extrem präsente Josef Bierbichler auf ganzer Linie zu überzeugen, der seine Rolle hier herrlich suspekt auf die Leinwand bringt und auch mit der sympathisch aufspielenden Birgit Minichmayr hat sich Murnberger sicherlich eine weitere gute Besetzung in den Cast geholt.

Fazit:
"Der Knochmann" unterhält mit seiner ordentlich konstruierten Krimi-Handlung und seinem extrem schwarzen, lakonischen Humor, den der starke Cast nicht besser umsetzen könnte, über die volle Laufzeit, auch wenn sich hier und da die eine oder andere Länge nicht leugnen lässt.

72%

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