kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 19.01.2013
Gleichermaßen eine Gewalt- wie Charakterstudie: Refn kombiniert das Portrait einer realen Einzelperson mit gesellschaftlichem Kommentar und packt alles in bitterschwarze Satire, deren Bildsprache, zynischer Humor und gesamter Gestus unerwarteterweise viele Ählichkeiten mit Rob Zombies "House Of 1000 Corpses" teilt: Ein Bühnenbild als beherrschende mise-en-scène, die Maskierung unterdrückter Angst und Gewalt und - man kennt es von Refn - Worte ohne direkte Bedeutung, begleitet von Bildern, die jegliche Semantik in sich aufzusaugen scheinen. Die thaterbühnenähnliche Inszenierung suggeriert ein Gefühl der Beengtheit und drangsaliert den Zuschauer nahezu mit Gitterstäben, Wahnsinn, Grimassen und unerwarteten Gewakteruptionen, so dass es sich geradezu aufdrängt, dabei an "Clockwork Orange" zu denken. Refn macht aus diesen Ansätzen aber in erster Linie ein psychologisches Portrait und gibt seinem Hauptdarsteller Tom Hardy dadurch die Gelegenheit, den Film körperlich und mimisch zu beherrschen.
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