Review zu „Bronson“ (2008)
So, nun endlich seit heute im Besitz von „Bronson“ - einen Film, den jeder Tom-Hardy-Fan gesehen haben muss. Es geht um Michael Peterson, der aufgrund eines geringfügigen Diebstahls für 7 Jahre in den Knast wandert und aufgrund diverser Vorfälle seine Haft fortlaufend verlängert wird. In dieser Zeit macht er sich beim Knasthopping einen Namen als „Charles Bronson“, den gewalttätigsten Sträfling im vereinigten Königreich.
Der Däne Nicolas Winding Refn inszeniert diesen Film extrem brutal, dreckig und stilistisch als Strudel aus Gewalt und Gegengewalt – Erinnerungen an Stanley Kubricks „A Clockwork Orange“ werden wach. Das Leben eines Strafgefangenen zu erzählen führt zu einer Aneinanderreihung von diversen Lebensstationen, die ab einem gewissen Zeitpunkt zu Redundanz führen und einen klaren roten Faden fehlen lassen. Doch viele einzelne Szenen sind für sich genommen absolute Highlights, auch wenn der große finale Höhepunkt fehlt.
Meine Meinung zu Tom Hardy ist ja zwangsläufig bekannt – ich halte ihn für einen grandiosen Schauspieler, der auch hier der absolute Star des Films ist. Mit seiner Physis zeigt er alles, was er hat und auch schauspielerisch trumpft er mit extremer Brutalität, Witz und Selbstironie auf.
Der Film mag zwar nicht für jedermann sein, ich wurde jedoch extrem positiv überrascht. Das Warten hat sich gelohnt. Da ich am Ende des Jahres bei meinem Jahresrückblick nicht nur die Neuerscheinungen des Jahres 2016 würdigen, sondern auch meinen Respekt gegenüber Filme aus vorigen Jahren, die ich erst in diesem Jahr zum ersten Mal sehen konnte, zollen möchte, erstelle ich ein Ranking mit 5 Filmen aus vorigen Jahren, bei denen ich dieses Jahr den „First Look“ hatte. „Bronson“ - „Macbeth“ (2015) - „Bridge of Spies“ (2015) sind bereits gesetzt.
„Bronson“ bekommt von mir 9/10 Punkte.