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Die Idee vom Film im Film ist seit jeher grandios und beschert einer an sich flachen Geschichte häufig mehr Abwechslung als sie im Kern hergibt.
Auch hier haben wir nichts weiter als einen Slasher von der Stange, der lediglich mit einer guten Grundidee angereichert wurde, letztlich aber zu vage bleibt, um einen runden Eindruck zu hinterlassen.

Hauptschauplatz ist ein altes Kino, welches von nur wenigen jungen Leuten, zwei Cops und einem Rocker samt Braut zwecks Mitternachtsvorstellung besucht wird. Es läuft ein Schwarzweiß-Horrorstreifen, der die Taten eines Killers dokumentiert, der in der Realität in engem Zusammenhang mit einem Massaker in einer Psychiatrie stehen soll.
Tatsächlich taucht der Fiesemöp nicht nur im Kinofilm auf, während die ahnungslosen Zuschauer live seinen Taten beiwohnen…

Dem Ganzen hätte durchaus etwas mehr Ironie gut getan, zumal passable Ansätze vorhanden sind. So diskutieren einige Zuschauer typische Abläufe vom Horrorfilm, die der tatsächlich ablaufende Streifen klischeemäßig bestätigt. Als der Killer die Besucher des Kinos wahrhaftig attackiert, ist es mit der Leichtfüßigkeit jedoch vorbei.

Schnell befinden sich die potentiellen Opfer in einer Art Parallelwelt, die zu keiner Zeit einen erklärenden Hintergrund erfährt. Alle Ausgänge sind verschlossen, für Außenstehende sind die Figuren nicht sichtbar (ein patrouillierender Cop kann sie nicht von außen gegen die Eingangstür hämmern sehen) und der Killer ist absolut unverwundbar, demgegenüber kann er jedoch durch Wände gehen.
Diverse paranormale Fakten muss man im Verlauf schlicht hinnehmen.

Leider ist es mit den Figurenzeichnungen nicht weit her, allzu viele treten indes ohnehin nicht auf oder fallen dem Mörder rasch zum Opfer. Selbst die Heldin erhält lediglich ein schwammig angedeutetes Trauma vom gewaltbereiten Vater, welches sie und ihr kleiner Bruder gegen Showdown überwinden könnten.
So hat der Streifen zwar ein paar spannende Momente vorzuweisen, zum adrenalingeladenen Mitfiebern langt es allerdings nicht, was die leidlich begabten Darsteller im Übrigen auch kaum emotional transportieren können.

Auch der Schlächter erscheint kaum Angst einflößend, noch sonderlich originell. Die Totenkopfmaske, der Arbeitsanzug und das Hinkebein lassen ihn kaum markant erscheinen. Nur seine Waffe, ein handgroßer Kegelsenker taugt für eine Handvoll Splattereffekte wie Kehlenschnitt, Fleischwunden und verschiedene Durchbohrungen, was auf FX-Ebene recht ordentlich ausschaut.

Größtes Manko ist schließlich, dass der brauchbaren Grundidee vom Killer im Film, dessen aktuelle Taten auf der Kinoleinwand zu verfolgen sind, zu wenig Pfiff verliehen wurde.
Klar versucht man das Band des Originals anzuhalten, wofür ein Junge innerhalb einer halbwegs spannenden Sequenz durch enge Schächte klettern muss und auch diverse Abläufe von Flucht und Gegenwehr gestalten sich einigermaßen ansprechend, doch im Endeffekt ist die Ausarbeitung der Prämisse zu oberflächlich und zu lieblos ausgefallen.
Schlimmer noch: Der Showdown setzt noch eine Parallelwelt drauf und weiß am Ende rein gar nichts mehr zu erklären, immerhin, oder leider, besteht aufgrund des Ausgangs die Möglichkeit einer Fortsetzung, die dann hoffentlich ein wenig Background-Material liefert.

Vielleicht sollte man bei einem Regie-Debüt nicht zuviel erwarten, wenn auch die Grundidee überaus viel versprechend klingt, doch andererseits wird hier eine Menge Potential verschenkt.
So bleibt am Ende ein Slasher, der den Eindruck erweckt, ihn in ähnlicher Form bereits irgendwann in den 80ern gesichtet zu haben.
Er fällt zwar kurzweilig aus und hat zu keiner Zeit mit Längen zu kämpfen, doch wirklich markant erscheint hier gar nichts.
5 von 10

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