John und Jenny Grogan beschließen, den bitterkalten Wintern in Michigan den Rücken zu kehren und in West Palm Beach, Florida ein neues Leben zu beginnen. Sie ergattern Jobs bei zwei konkurrierenden Lokalzeitungen, kaufen sich ein Haus und umschiffen die ersten Klippen ihrer jungen Ehe zwischen Karriere und der weit reichenden Entscheidung für Familienzuwachs. John fühlt sich noch nicht reif für die Vaterschaft. Faire Zwischenlösung: ein Hund.
Die Vierbeinerkomödie Marley und ich (die ja eigentlich Marley und wir heißen müßte) wurde ein Überrraschungshit an den US-Kinokassen. Die eigentlich harmlose Geschichte einer Familie, die auf den Hund gekommen ist, erinnert von der Grundstruktur an vergleichbare Streifen wie etwa Beethoven. Wir begleiten das Leben der Familie Grogan und Hund Marley über mehrere Jahre, vom Welpendasein an bis hin zu Marleys späten Jahren.
Ein reiner Tierfilm ist es allerdings nicht geworden, klar, der Labrador steht im Zentrum, aber auch die Menschen bekommen viel Tiefgang mit auf dem Weg. John darf sich nett mit seinem grummeligen Chef rumplagen, das erste Kind stirbt in der zehnten Schwangerschaftswoche und auch die Beziehung zum Tier schafft nicht nur Heiterkeit.
Für den Humor ist dann aber im Grunde doch Marley zuständig, der alles anfrißt was nicht niet und nagelfest, die kleinen Zuschauer können mitfühlen, wenn sich der Hund bei Gewitter angstvoll verkriecht oder er mit Pauken, Trompeten und Beinrammeln durch die Hundeschule fliegt. Es hatte schon seinen Grund das er der günsigste des ganzen Wurfs war. Allerdings ist manches auch arg repepitiv, wenn der Flohträger zum x-ten mal etwas annagt oder sein Geschäft an unerwünschten Orten verrichtet, verfliegt der humoristische Effekt ziemlich fix.
Als wirklich witzige Tierkomödie kann man den Film aber eher nicht bezeichnen. Er besitzt auch zahlreich Drama-Momente und speziell am Ende wird doch arg auf die Tränendrüse gedrückt. Lustig hingegen war der minutenlange Monolog Wilsons als er im Stenostil die letzten Erlebnisse unterrattert, das war originell. Ansonsten ist alles zwar nett,charmant und bisweilen auch traurig, aber ins Kino hätte ich mich dafür nicht bewegt.
6/10