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Eine Polit-Referentin stirbt bei einem angeblichen Unfall in der U-Bahn. Zuvor wurde ein Junkie erschossen aufgefunden. Zwei Todesfälle, die scheinbar in keinem Zusammenhang stehen, werden von Journalist McAffrey nach kurzer Zeit mit hochrangingen Kongressabgeordneten (u.a. Ben Affleck, Jeff Daniels) in Verbindung gebracht ...

"State of Play" ist eigentlich eine britische Miniserie aus dem Jahre 2003, deren Geschichte für die hier vorliegende Kinoadaption rabiat eingedampft werden musste. Was oftmals in die Hose geht, erweist sich diesmal als goldrichtig. Hatte die Miniserie viele langweilige und uninteressante Passagen um den Haupterzählstrang herum, fanden diese glücklicherweise gar nicht erst den Weg in den Film.
Kevin Macdonald ("Der letzte König von Schottland") schafft es, eine packende Zwei-Stunden-Version der Miniserie abzuliefern, die keine Fragen offen lässt. Einigen Logiklücken zum Trotz ist das Ergebnis inhaltlich als fast perfekt zu bezeichnen. Viele Wendungen und der (vielleicht etwas vorhersehbare) Schlusstwist sorgen für ständige Spannung.

Bei der Besetzung der Hauptrollen wurde leider ein bisschen geschlampt. Der immer überzeugende Russell Crowe lebt die Rolle des übergewichtigen Reporters förmlich und trägt den Film fast im Alleingang. Darüber hinaus gelingt es nur noch Co-Star Helen Mirren in ihrer eingeschränkten Screentime Akzente zu setzen. Rachel McAdams hingegen hat einfach nicht das Zeug, sich in ab und an in den Vordergrund spielen zu können. Auch Ben Affleck überzeugt als Politiker zu keiner Sekunde.

Diese kleine Schwäche verhindert letztendlich den Einzug in die absolute Thriller-Oberliga.
Als stringentes und spannendes Remake mit ständigen Seitenhieben auf Staat und Medien ist "State of Play" seiner überlangen Vorlage aber jederzeit eine Nasenlänge voraus. Der Kinobesuch lohnt sich!

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