In einem militärischen Forschungslabor werden nicht genehmigte Gen-Experimente mit Klapperschlangen durchgeführt. Diese sollen durch einen Biss einen extrem gefährlichen Virus, ähnlich dem Ebula-Virus, verbreiten. Durch zwei Terroristen wird die Versuchsanlage jedoch gesprengt, wodurch einige Schlangen entkommen können. 10 Jahre später werden bei Erdbeben die aggressiven Schlangen aufgeschreckt und greifen an. In der ruhigen Kleinstadt Santa Maria Springs in Kalifornien treten seltsame Todesfälle auf. Während Dr. Henning und seine Frau versuchen, ein Gegengift zu finden wollen die Verantwortlichen alles vertuschen und die ganze Stadt samt Bewohner einäschern.
Wenn Fred Olen Ray auf dem Regiestuht Platz nimmt, seine Gruselkameraden von Phoenician Entertainment aktiviert und niemand anders als Jim Wynorski produziert, sollte man eigentlich ein zünftiges Trashfeuerwerk der eher unfreiwilligen Komik erwarten. Als Rahmenhandlung hat man einfach mal eben Outbreak durch die Kopiermaschine gejagd und vielleicht auch noch ein wenig bei Crazies geripped. Die titelgebenden Schlangen haben dabei für den Film eine ziemlich untergeordnete Wichtigkeit und dienen im Prinzip eigentlich nur dazu das folgende Katastrophenszenario in Gang zu setzen, ansonsten haben die Viecher wenig bis kaum Screentime.
Selbstredend das für das Projekt kein erwähnenswertes Budget zur Verfügung stand, aber immerhin hielt man sich im Gegensatz zu vielen anderen Werken mit den Szeneklau aus anderen Filmen merklich zurück, lediglich die Kampfflieger stammen mal wieder irgendwo anders her. Ansonstens gibts das gewohnte Bild, nach einer (mäßig aufregenden) Anfangs-Action-Sequenz in der zwei arabische Terroristen einen Anschlag auf das Forschungslabor starten, in denen die Kampfklapperdingens gezüchtet wurden, geht Snake Zone weitestgehend in den Labermodus über, d.h. wir bewegen uns im Standardkatastrophenfernsehfilmland, wo tapfere Ärzte um Leben kämpfen, Ehebeziehung neu bewertet werden und das Militär krampfhaft versucht den eigenen Dreck am Stecken zu vertuschen. Das ganze wirkt dabei zu oft sehr tempoarm und dröge zusammengebastelt, es darf an jeder Ecke gemenschelt werden, wenn ein geliebter Partner, Haustier, Vater oder sonstiges den Löffel werfen darf. Es wird dabei sogar recht fleißig gestorben, allerdings absolut blutleer, härtere Szenen sind hier eigentlich nicht zu verbuchen.
Die Darsteller leisten dabei solide Arbeit, während Hannes Jaenicke auf seiner USA Reise schon mit den Rays und Winorskys zusammenarbeite und den Kummer souverän dabei überspielt, gibt sich Treat Williams als sympathischen Arztcharakter die Ehre und schön auch für mich als Fan der Sitcom "Auf schlimmer und ewig" ein Wiedersehen mit Geoff Pierson zu feiern, auch wenn er hier den Militärstinkstiefel geben muß.
Eigentlich schade Snake Zone ist weder richtig gut, noch amüsant blöd, sondern eigentlich nichts weiter als so Standardzeugs, was sonst so im Katastrophengenre so in der Glotze läuft. Wer nach dem Cover geht und auf Schlangenhorror hofft, sollte allerdings gleich wieder wegschalten und sich Boa oder Anaconda anschauen. Alle anderen erwartet ein nicht übler Film, bei dem man aber auch nichts verpaßt, wenn man ihn nicht gesehen hat.
3,5/10